Bei Kooperationen vorbildlich in NRW

(27. August 2008) Fast jede zweite Schule in Oberberg arbeitet mit einem KURS-Unternehmenspartner. Erstes Netzwerktreffen der Bildungsinitiative feierte mit 200 Gästen, 27 Lernpartnerschaften und 100 Schülerinnen und Schülern.
KURS-Jahrestreffen in WiehlKURS-Jahrestreffen in Wiehl Seit im Februar 2006 die NORWE GmbH und die Gemeinschaftshauptschule Bergneustadt ihre Kooperationsvereinbarung unterzeichneten, hat sich in der oberbergischen Schullandschaft einiges getan: Informativ und kurzweilig war das erste Netzwerktreffen der Bildungsregion KURS-Oberberg, das heute in Wiehl stattfand, und es bot zahlreiche Anregungen für bestehende und anstehende Kooperationen.

Kooperation verändert den Unterricht

Unter Überschriften wie "Marketingstrategien", "Bytes, Bits und Hardware-Basics", "Schuldenfalle Handy", "Altersvorsorge" oder "Prozentrechnen" beschäftigen sich mit Hilfe ihrer Unternehmens-Kooperationspartner Schülerinnen und Schüler an mittlerweile 27 Schulen mit Themen aus dem Wirtschaftsleben und aus der Arbeitswelt. Damit wird Unterricht lebendiger und praxisnäher, wie für die 200 Gäste deutlich spürbar wurde. Dieses Engagement der Schulen und Unternehmen wurde in Wiehl gebührend gewürdigt und gefeiert. 14 Lernpartnerschaften, darunter Vertreter von Geldinstituten, Handels- und Industrieunternehmen, Handwerksbetrieben und sonstigen Dienstleistern stellten gemeinsam mit ihren Schulpartnern die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit in Vorträgen oder an Messeständen vor.

Schüler boten ein attraktives Rahmenprogramm

Mit einem rasanten Auftakt, einem eigens für das Treffen in Oberberg kreierten Begrüßungssong, der von einer perfekt inszenierten Tanzshow mit tollen Beleuchtungseffekten in Szene gesetzt wurde, einer Trommelgruppe, deren Rhythmen gleich ins Blut gingen, und ausgezeichneten Beiträgen von Schulchören, darunter auch die Hymne für den Bäcker Dietmar Schmidt "In der Schmidtschen Bäckerei…", sorgten rund 100 Oberberger Schülerinnen und Schüler für ein buntes Rahmenprogramm. Das begeisterte Publikum dankte ihnen mit lebhaftem Beifall.

Gütesiegel für lebendige Partnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen

Vertreter der Bezirksregierung Köln, des Schulamtes für den Oberbergischen Kreis, der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land und der Industrie- und Handelskammer zu Köln, Zweigstelle Oberberg, beleuchteten die Ziele und bisherigen Ergebnisse der Initiative aus der Sicht der Träger und zeichneten die engagierten Partner aus Schulen und Unternehmen mit Urkunden aus.

"Mit der ersten Netzwerkveranstaltung im Oberbergischen Kreis wollen wir Bilanz ziehen, den Austausch zwischen den Lernpartnerschaften anregen und das Engagement der Partner aus Schulen und Unternehmen würdigen", erklärte Schulrat Artur Ernst Broch. "Seit im Jahr 2006 im Kreis die erste KURS-Lernpartnerschaft geschlossen wurde, ist KURS zu einem Gütesiegel für lebendige Partnerschaft zwischen Schulen und Unternehmen avanciert. Das Interesse der Schulen und Unternehmen, die mit ins Boot steigen wollen, ist nach wie vor groß, und man kann sicher sein, dass zu den 27 geschlossenen Partnerschaften noch in diesem Schuljahr weitere hinzukommen", freute sich der Schulrat.

"Die durch die Globalisierung zunehmend unter Druck geratene Arbeitswelt braucht eine praxisnähere schulische Bildung", erklärte Johannes Stegerhütte von der Bezirksregierung Köln. "Wirtschafts- und Arbeitswelt in den Unterricht einzubringen und diesen stärker an den Anforderungen der Praxis zu orientieren, ist deshalb ein zukunftsweisendes Projekt. Die Bildungsinitiative KURS stärkt die Region und macht uns konkurrenzfähiger", betonte Stegerhütte. Im Regierungsbezirk Köln umfasst die Initiative aktuell mehr als 250 Lernpartnerschaften.

Frühzeitiger Kontakt zu potenziellen Auszubildenden

"Wir wünschen uns, dass viele Unternehmen und Schulen solche Lernpartnerschaften eingehen", unterstrich Regine Bültmann-Jäger, Ausbildungsexpertin der Zweigstelle Oberberg der IHK Köln. Das KURS-Programm sei im Oberbergischen Kreis ein Erfolgsmodell für eine praxisorientierte und für beide Seiten ertragreiche Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen: "Verbindliche Absprachen und regelmäßige Evaluierungsgespräche führen zu lebendigem Austausch und dauerhafter Kooperation der Lernpartner. Davon profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler, die einen praxisorientierten Unterricht genießen, sondern vor allem auch die Unternehmen, die frühzeitig Kontakt mit gut informierten potenziellen Auszubildenden aufnehmen können", so die IHK-Ausbildungsexpertin weiter.

"Gerade Handwerksbetriebe und das Handwerk insgesamt können durch eine KURS-Lernpartnerschaft profitieren", zeigte sich Marcus Otto, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, überzeugt: "Von 180 Ausbildungsberufen im Handwerk sind nur etwa zehn bei den Schülern bekannt. Darüber hinaus haben die wenigsten jungen Leute realistische Vorstellungen von diesen Berufen. Wir möchten die Schülerinnen und Schüler für das Handwerk begeistern. Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Handwerk sind deshalb für uns ein wichtiges Instrument zur Nachwuchsförderung, damit wir auch in Zukunft die qualifizierten Facharbeiter für das Handwerk gewinnen können, die wir so dringend benötigen", so Otto weiter.

"Gut zweieinhalb Jahre nach der ersten Unterzeichnung einer KURS-Vereinbarung im Oberbergischen Kreis bin ich stolz auf die Art und Weise, mit der in unserer Region neue Ideen aufgegriffen werden und gemeinsam nach Wegen gesucht wird, sowohl unsere Jugendlichen zu fördern und zu motivieren als auch den Standort unserer heimischen Wirtschaft durch qualifizierte Fachkräfte zu sichern", betonte Landrat Hagen Jobi in seinem Grußwort. "Die Initiative KURS leistet einen wichtigen Beitrag hierzu. Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten für ihr Engagement für die Region", erklärte der Landrat.

Die erste Netzwerkveranstaltung im Oberbergischen organisierte das dem Schulamt unterstellte KURS-Basisbüro, das sich auch um den Aufbau und die Begleitung der Lernpartnerschaften kümmert. "Ein wesentliches Element der Arbeit in unserem Netzwerk besteht darin sich kennenzulernen, sich miteinander auszutauschen und voneinander zu lernen. Das Konzept für unsere Veranstaltung ist voll aufgegangen", so die Oberberger KURS-Koordinatorin Angela Harrock. "Wir freuen uns, dass alle Lernpartner unserer Einladung gefolgt sind und wir auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler für die Gestaltung eines attraktiven Veranstaltungsrahmens gewinnen konnten."

Tolle Preise beim Schüler-Wettbewerb

Für die Schülerinnen und Schüler gab es dann auch noch ein besonderes Schmankerl: Diejenigen, die im Wettbewerb unter dem Motto "Was man über KURS-Partner wissen sollte" ganz vorn lagen, durften sich über hochkarätige Preise freuen, die eigens von KURS-Unternehmen gestiftet worden waren. Der erste Preis ging an eine Schülerin der Gemeinschaftshauptschule Waldbröl: Sie hatte die Wahl und entschied sich - in guter oberbergischer Tradition - für einen Klassensatz Eintrittskarten zum Spitzenspiel "Gummersbach - Nordhorn" in der Köln Arena.

Ein besonderer Dank ging auch an die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Wiehl, die mit ihrer Unterstützung bei der Organisation und einer kräftigen Finanzspritze dafür sorgte, dass die "KURS"-Familie Oberberg einen entsprechenden Rahmen erhielt: kompetent, unwiderstehlich, rasant und spielfreudig - eben ganz KURS.

Die Initiative

Die Initiative KURS, "Kooperation Unternehmen der Region und Schule", eine Gemeinschaftsinitiative der Bezirksregierung Köln, der Industrie- und Handelskammern zu Köln, Aachen, Bonn/Rhein-Sieg sowie der Handwerkskammer zu Köln, trägt seit 1999 dazu bei, Schülerinnen und Schülern Wirtschaftsthemen sowie Berufs- und Arbeitswelt näher zu bringen und sie praxisnah auf die Anforderungen in Beruf und Studium vorzubereiten. Auf Dauer angelegte Lernpartnerschaften sollen einen intensiven Austausch und Wissenstransfer anregen und allen Partnern Nutzen bringen.

Fast zwei Drittel der weiterführenden Schulen im Oberbergischen Kreis sind in Kontakt mit Partnerbetrieben im Rahmen von KURS. Knapp die Hälfte der Schulen arbeitet bereits auf der Basis einer schriftlichen Kooperationsvereinbarung.

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