Der Schulträger Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit Sitz in Köln mietete Räume in der vom Oberbergischen Kreis getragenen Helen-Keller-Schule und Altz baute beginnend mit vier Klassen und einem Team aus Sonderschullehrern, Therapeuten, Pflegekräften und Schulärztin eine völlig neue Schule für Kinder mit körperlichen Behinderungen im Oberbergischen Kreis auf. Zur Entlastung der Schule für Körperbehinderte im Rhein-Sieg-Kreis kamen die Gemeinden Much, Ruppichteroth und Windeck zum Einzugsgebiet der Schule hinzu.
Die damaligen Pioniere legten den Grundstock zu einer heute 160 Schüler umfassenden hoch qualifizierten sonderpädagogischen Einrichtung, die im ganzen Rheinland einen hervorragenden Ruf genießt. Spiritus Rector und unermüdlicher Motor über 25 Jahre lang war und ist der heute 61-jährige Schulleiter. Mit viel Herz für seine ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen hat er gegen mancherlei bürokratische Hemmnisse und Widerstände stets das durchgesetzt, das zum Wohle der Schule notwendig war. Bei Behörden und Vorgesetzen fand die Anwendung seines "Bergischen Landrechts" nicht immer Zustimmung, aber oft Verständnis.
Der Schulbrand von 1990 verlangte von allen noch einmal den gewaltigen Kraftakt des Wiederaufbaus aus dem totalen Nichts. Hier war das besondere Organisationstalent von Gerhard Altz ein unschätzbares Pfund, mit dem er zum Wohle aller wuchern konnte. Zur Freude des Architekten Peter Busmann wählte das Kollegium 1994 zum Wiedereinzug ins neue Gebäude Hugo Kükelhaus zum Namenspatron, war doch Busmann viele Jahre lang mit dem Allroundgenie und Goethebewunderer Kükelhaus aufs Engste verbunden.
Bürgermeister Werner Becker-Blonigen gratulierte Gerhard Altz zum 25-jährigen Jubiläum
Dies alles zog sich wie ein roter Faden durch die herzlichen und teils sehr humorvollen Reden der Gratulanten bei der Feier in der Aula der Hugo-Kükelhaus-Schule im Kreise seiner Familie. Mit vielen von der hohen Decke herabrollenden Fotos, die Altz' Schulleiterstationen zeigten und durchwebt waren mit dem "Roten Faden, der alles zusammenhält" (Kükelhaus) symbolisierten die Therapeuten und Pflegekräfte die integrative Kraft ihres Chefs, dem die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Berufsgruppen an "seiner" Schule so sehr am Herzen liegt.Durchaus gelegentlich regentenhaftes Leiten der Schule bei der Durchsetzung seiner Ziele, bescheinigte ihm die Schulrätin Christa Kuhle und lobte den hohen Einsatz für ein hervorragendes Schulprogramm und eine stets geleistete tragfähige Personalentwicklung mit sehr viel Vertrauensvorschuss und Freiraum für Kreativität der Mitarbeiter. Gerade letzteres betonte der Konrektor Rolf Steinmann in seiner Würdigung ebenso wie die große Loyalität gegenüber allen in der Schule, auch wenn mal etwas schief gelaufen sei. Dank Altz "eine Schule, in der Lehren und Lernen Spaß macht." Für die Schulpflegschaft bedankte sich Dagmar Schulz für die allzeit gute Zusammenarbeit mit den Eltern und das großes Verständnis für deren Anliegen.
Im Namen der langjährigen Weggefährten aus vergangenen Lehrertagen ließ Hugo Krakau, Leiter der Jakob-Moreno-Schule in Gummersbach, die alten Zeiten mit ihrer unerschütterlichen Solidarität der "alten Kämpfer" untereinander lebendig werden und lobte das große schulpolitische Engagement von Altz im Sonderschulzweckverband als Vertreter der Stadt Wiehl.
Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und Landesrat Michael Mertens vom LVR hoben das große Durchsetzungsvermögen und sein riesiges Herz für die Kinder mit körperlichen Behinderungen hervor. Schon mal etwas raubeinig gegenüber dem Schulträger und sonstigen Behörden, aber stets das Machbare im Auge, habe er sehr viel für seine Einrichtung erreicht.
Altz selbst dankte in seinem Schlusswort allen Gratulanten für die wohlwollende und treffende Charakterisierung - nicht frei von kleinen humorvollen Seitenhieben. Dem gesamten Personal galt ebenso sein Dank dafür, dass die Schule heute eine hoch qualifizierte humanitäre Einrichtung ist, die niemals eine One-Man-Show, sondern das stolze Werk aller Mitarbeiter war und ist.
Zum Schluss überreichte er der Schulgemeinde ein Bild der Lindlarer Künstlerin Sonja Romana Siems: "Die Tänzerin - Leben ist Schwingung", das so treffend das Grundmotto von Hugo Kükelhaus widerspiegelt und im Foyer des Erweiterungsbaus ("Mein letzter Kraftakt für diese Schule, den wir letztes Jahr einweihen konnten.") jetzt Mitarbeiter und Kinder jeden Morgen beim Betreten der Schule fröhlich begrüßt. Anstelle von Geschenken hatte Altz um Spenden zur Anschaffung des Bildes gebeten. Den nicht unerheblichen "Rest" steuerte er selbst bei.
Bilderserie
Fotos: Christian Melzer
