
Die ungleichen Brüder sind sehr virtuos auf ihren mehr als 30 Instrumenten – von einem Mini-Flügel, den Hans Torge aus einem Flügel-Heim für schwer-stimmbare Instrumente geholt hat, über die schlanke weiße Sopran-Posaune bis hin zum gelben Gartenschlauch, der so schön lasziv auf dem Rasen liege. Sie spielen auch schon mal zu dritt auf einer Gitarre. Oder zelebrieren ein musikalisches Becherspiel. Ihre Bandbreite ist groß. Funk, Rock und Schlager gehören zum Repertoire. Beim „Blasebalg-Fitnessorchester“ kamen die drei „Bidla Buhs“ richtig ins Schwitzen. Die Gäste wohl eher beim Einschlaflied, das so mit einem sanften „Morgen früh“ anfing und in eine Hai-Verfolgung ausartete. Die Schlafmützen auf ihren Köpfen entpuppten sich dabei als Haifisch-Flossen. Sie bringen in jedes Stück ein bisschen Comedy mit hinein. Selbst in Astor Piazzollas „Libertango“ auf das fast übergangslos eine Aufforderung mit „are your ready for Rock’n Roll“ folgt. Es gibt einen „Busen-Blues“, Blockflötenspiel und sogar ein „Mr. Sandman“. Und der Kaktus war auch wieder dabei. In einer finalen Kaktus-Funk-Party, bei der der kleine grüne Kaktus mal im Jamaica-Stil, spanisch und russisch vertont wurde. Mit tosendem Applaus verabschiedeten die Gäste im Burghaus das grandiose Trio.
Vera Marzinski
Fotos: Vera Marzinski