Zahlreiche Unternehmer der Region nahmen am zweiten Unternehmer-Wandertag der Wiehler Sparkasse teil und erkundeten das Homburger Ländchen.
Die Wanderung führte die Unternehmer von der Zweigstelle Winterborn auf die alte Bahnstrecke der Kleinbahn Bielstein-Waldbröl. Diese Bahnlinie, mit Normal-Spur, wurde im Oktober 1915 in Betrieb genommen, sowohl zum Personenverkehr, aber vor allen Dingen für den Güterverkehr. Die Strecke führte von Bielstein, Mühlen, Elsenroth, Nümbrecht-Papiermühle, Nümbrecht-Bahnhof (heute Homburg Bröl), Holsteinsmühle, Kalkhofen, Unter der Hardt, Gaderoth, Winterborn, Grötzenberg, Drinsahl, Happach nach Waldbröl.
Der Güterverkehr wurde u.a. von 2 Großkunden, den Papierfabriken Wilhelm Geldmacher, Nümbrecht-Papiermühle und Heinrich Geldmacher, Winterborn, stark genutzt. Beide Betriebe brauchten sehr viel Kohle, Zellstoff und Altpapier, wie auch der Versand von Neupapier.
Winterborn hatte einen Bahnhof. Die Papierfabrik besaß einen eigenen Gleißanschluss. Im Waldgebiet der Hustenbusch war ein großer Steinbruch, der ebenfalls einen eigenen Gleisanschluss hatte. Dieser Steinbruch wurde nach dem Konkurs der Firma Heinrich Geldmacher 1979/1980 mit dem Bauschutt der abgerissenen Gebäude aufgefüllt, ist also heute nicht mehr zu sehen. Der Personalverkehr auf dieser Strecke wurde im Juni 1957 eingestellt und der Güterverkehr im Juni 1966. Die Strecke lohnte sich nicht mehr, nachdem die beiden Papierfabriken ihre großen Bedarf an Kohle auf Schweröl umgestellt hatten.
Weiter ging die Wanderung durch das Industriegebiet Breunfeld/Gaderoth vorbei an dem Ort Braunfeld, bis zur historischen Eisenstraße. Auf dieser Straße wurde Eisenerz von den Erzgruben im Bierenbachtaler Raum transportiert.
Nach einigen 100-Metern wurde dann das sagenumwobene Waldgebiet des Hexenweiher erreicht.
Hier sollen im Mittelalter so genannte Hexenproben durchgeführt worden sein, was aber historisch nicht belegt ist. Die Hexen wurden an Händen und Füßen in einen dieser Teiche geworfen. Gingen sie unter, galten sie als unschuldig, und es hieß, sie sind artig geschwommen. Dann war ihr Schicksal besiegelt.
Am 14. September 1631 sind sechs Frauen auf Grund einer solchen Anklage hingerichtet worden. Sie wurden zur Schärfe des Schwertes begnadigt, da sie freiwillig gestanden hatten.
Dann ging es leicht bergauf, zu dem schön gelegenen Ort Spreitgen, mit dem alten Fachwerkhäusern. Spreitgen wurde erstmals 1351 erwähnt.
Von dort bietet sich ein wunderbarer Panoramaausblick ins Homburger Bröltal. Der Turm von Schloß Homburg, die Ortschaften Stockheim, Bierenbachtal, Abbenroth, Hübender, Rommelsdorf, Gaderoth und Prombach. Bei klarer Sicht im Hintergrund die Berge des Aggertales mit dem Turm des Unnenberges und rechts bis in den Reichshof nach Eckenhagen zum Blockhaus.
Weiter ging die Wanderung durch den Kurpark, am Säulenbrunnen vorbei bis zum Wanderziel, dem Hotel Derichsweilerhof.
Bilderserie
Fotos: Christian Melzer
