„Viele Chefs sind heute nur noch Business Weight Watchers“, wusste Volk, denn das Unternehmen müsse verschlankt werden. Selbst die Zimmerpflanze müsse weg, dabei seien die wichtig, denn irgendeinem muss es schlechter gehen als einem selbst. Zoom, Telko, digital – der mittlerweile normale Alltag im Büro. Unterschriftenmappen seien veraltet und es käme auch kein Harry Potter vorbei, der die umweltschonend von Kollege zu Kollege transportiere. Und bei Zoom gucke man doch als erstes, wie die anderen wohnen und erhalte neue Erkenntnisse über die Kollegen. Ganz nebenbei einen Blick auf den Arbeitsmarkt der Zukunft zwischen Künstlicher Intelligenz und natürlicher Inkompetenz. Ihrem Azubi Jason übermittelt sie die Arbeitsanweisungen über Whats-App-Audio. Doch die blauen Häkchen erscheinen nicht – alles über eine Minute sei schon ein Podcast für ihn. Seit Andrea Volk ein papierloses Büro habe, drucke sie alle wichtigen Sachen aus und hänge sie auf. Damit die Arbeitswelt im Büro gut funktioniert gibt es Achtsamkeitstraining bei Coach Bernd und wenn was mit der EDV nicht klappt muss ein Ticket aufgemacht und ein Netzwerk-Nutzer-Antrag gestellt werden. Macht auch Sinn, wenn der Computer garnichterst hochfährt. Die Devise für agiles Arbeiten hat Volk auch auf Kölsch dabei: „Han mer zo dun, da simmer dabei, fädig“
Urkomisch, bitterernst und mit kurzem Blick in die Tagespolitik: „Mahlzeit! Büro und Bekloppte“. „Ein mitreißendes Kabarettprogramm, das im besten Sinne britischen Sarkasmus atmet“ sagte David Zapp, Juror der Tuttlinger Krähe in seiner Laudatio zu und über Andrea Volk. Sie ist Erfolgs-Autorin und Büro-Opfer und ein Kabarett-Highlight. So manche/r wird sich nach dem Abend im Burghaus gefragt haben: „Arbeitet die bei uns?“.
Vera Marzinski
Fotos: Vera Marzinski