Endlich wieder Jazz im Burghaus

(14. Februar 2022) Lange gab es schon keine Jazzveranstaltungen mehr im Burghaus – genau dies, und natürlich die Band „JAZZPRIX Quintett“, zog doch relativ viel Publikum am Donnerstagabend ins Burghaus Bielstein zur Kulturkreis Wiehl Veranstaltung.
Foto: Vera MarzinskiFoto: Vera Marzinski Da nahmen die Gäste auch die 2G+ und Masken am Platz in Kauf. Mit ihrer energiegeladeneren Spielfreude und Leidenschaft sowie viel Swing, Bebop, Latin und gefühlvollen Balladen verzauberte das „JAZZPRIX Quintett“ das Publikum.

Sängerin Heike Kraske hat gleich vier erfahrene Musiker um sich geschart: Saxophonist Stephan Aschenbrenner, der auch mal zur Querflöte greift, Rolf von Ameln am Flügel, der auch die meisten Arrangements der Stücke für „JAZZPRIX“ schreibt, sowie am Schlagzeug Volker Venohr und Guido Schwab am Kontrabass – er ist das dienstjüngste Mitglied bei JAZZPRIX. Es gab Bekanntes und weniger Bekanntes - mal swingend, mal lateinamerikanisch, mal melancholisch. Dabei überzeugte Heike Kraske mit ausdrucksstarken und inspirativ vorgetragenen Melodien. Aber auch mit hervorragenden Phrasierungen im Scatgesang, wie bei „Minha Saudade“ – 1958 von João Donato und João Gilberto geschrieben. Sie lässt jedes Stück besonders werden und singt nicht nur in diesem Quintett. Mit „Kraskes Knusperjazz“ bietet sie mit vier Musikern eine bunte Mischung aus Jazz Standards, Popsongs und Jazzschlagern, und mit Gitarrist Uwe Arenz tritt sie im Duo auf. Außerdem bereichert sie den Sound der Erft-Star Big Band durch ihre wunderbare Stimme.

Das „JAZZRIX Quintett“ entstand nach einer Session, bei der die Sängerin und die Musiker ihre besondere musikalische Kommunikation miteinander feststellten. Eine besondere Kommunikation entstand auch schnell in Bielstein mit dem Publikum. Gleich mit „Cute“ vom US-amerikanischen Jazztrompeter Neal Hefti holten sie die Gäste ab und nahmen sie mit auf eine jazzige Reise. „What are you doing the rest of your life“ von Michel Legrand - aus dem Film „Happy End für eine Ehe“ mit Jean Simmons und John Forsythe – begeisterte ebenso wie „You’ve Changed“ - ein Popsong von Carl T. Fischer (Musik) und Bill Carey (Text) - der 1942 veröffentlicht wurde. „Four brothers“ hieß das Stück von Jimmy Giuffre, bei dem sich der Achtelnotenswing des Bebop und der Klang des Cool Jazz mit der Harmonik des Swing verband. Stephan Aschenbrenner befand dazu, dass es bei ihnen allerdings „The four brothers and one sister“ heißen müsste. Sie hatten auch Duke Ellingtons „“I don’t mean a thing“ dabei und es ging noch einmal um die Zahl „Four“ mit dem gleichnamigen Stück von Miles Davis.

Zu „Me and Mrs. Jones“ von Billy Paul übernahm Rolf von Ameln den Gesang. Genau durch dieses Stück sei er zum Jazz gekommen verriet er vorab. In einem Aachener Jazzkeller habe er es von einem New Yorker Quartett gehört und er war überzeugt: ich werde Jazzer. Von Ameln ist ein Meister der Tasten und entlockt ihnen mit virtuoser Leichtigkeit bezaubernde Klänge. Zudem arrangiert er mit großer Hingabe die Musiktitel des Quartetts. Seinem Herzenswunsch folgend, schloss er seine Ausbildung mit dem Studium des Jazz bei Kurt Edelhagen ab. Stephan Aschenbrenner wirkt seit über 25 Jahren als Profi-Musiker in unzähligen Bands mit den unterschiedlichsten Statistiken und Besetzungen mit. Ob als Gastsolist in Big-Bands oder Gospel-Chören, in Musicals oder Theaterproduktionen oder natürlich als gefragter Saxophonist in Jazzbands. Volker Venohr am Schlagzeug studierte in Maastricht und Köln. Seine musikalische Leidenschaft bringt er in verschiedenen Formationen wie auch in der „ERFT STADT BigBand“ ein. Kontrabassist Guido Schwab spielt in den unterschiedlichsten Besetzungen - von Solo über Big-Band bis zum Symphonie-Orchester. Neben dem klassischen Studium verfeinerte er bei renommierten Jazz-Dozenten seine Fertigkeiten.

Nicht nur traditionelle Jazz-Standards bot JAZZPRIX in Bielstein. Auch „Arthur’s Theme“ - ein Lied von Christopher Cross aus dem Jahr 1981, das von ihm, Burt Bacharach, Carole Bayer Sager und Peter Allen geschrieben wurde, war dabei. Und selbst „Love is in the air“ wurde ganz be-swingt bei ihnen. Ganz nach seinem Motto: Jazz ist ein Lebensgefühl. Und so bescherten sie dem Kulturkreis-Jazzbegeisterten einen wunderbaren Jazzabend.

Vera Marzinski

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