
Boogie-Woogie nicht vom Mississippi, sondern vom Rhein mit Stücken wie „Lady be good“, „Route 66“, „A little blues there“ von Gene Harris oder „Sweet Emma“. Dies sei Emma Barrett, genannt „Sweet Emma“ gewidmet, erklärte Ali Claudi. Sie war eine US-amerikanische Pianistin und Sängerin des New Orleans Jazz. Von Claudi erfuhren die Gäste so einiges zu den Stücken und auch zum Ensemble. Im Sommer 1964 trafen sich der Boogie Woogie-Pianist Leo von Knobelsdorff und der Modern Jazz-Gitarrist Ali Claudi nebst Rhythmusgruppe im Kölner „Kintopp-Saloon“ zu einer Jamsession über Boogie Woogie. Schon direkt nach der Gründung trat die Band in den Jazzsendungen des Rundfunks und Fernsehens auf. Anfang der 1970er Jahre erschienen die ersten Schallplatten „Live for dancing“ und „Our Blue Boogie Soul“. Seitdem zählt die „Boogie Woogie Company“ zu einer der vielbeschäftigten Jazz-Formationen und verhalf diesem Jazzstil zu wachsender Popularität.
Ein Stück, das Ali Claudi 1958 als 16jähriger unbedingt als Platte haben wollte, spielten sie natürlich auch im Burghaus Bielstein. Der Kauf der Platte hatte sich allerdings etwas schwieriger gestaltet. Die Verkäuferin wollte dem jungen Mann keine Rock’n Roll-Platte verkaufen, da mussten die Eltern sie holen. Das Stück stammt von Chuck Berry, der es für Johnnie Johnson verfasste und das 1958 zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Die „Boogie Woogie Company“ spielte es in ihrer Version. Ebenso ein Stück aus 1865, das von einem kleinen Fluss in Florida handelt. Ein Volkslied, aber „daraus haben wir natürlich einen Boogie Woogie gemacht“, betonte Claudi. Es folgte der „Pintops Boogie Woogie“ und auch die gute alte Eisenbahn, auf die man damals in den USA einfach aufsprang tutete mit dem „Boogie Woogie Choo Choo Train“ durchs Burghaus. Mit viel Lebens- und Spiellust zelebrierte die „Boogie Woogie Company“ einen Ohrenschmaus für Boogie-Woogie-Fans in Bielstein.
Vera Marzinski
Fotos: Vera Marzinski