Aus den Händen von Bürgermeister Ulrich Stücker erhielt sein Bistritzer Amtskollege Ioan Turc (2. v. r.) einen Scheck über 500 Euro: als Unterstützung zur Unterbringung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine. Eingerahmt werden die beiden von Hans-Georg Franchy (l.) und Jürgen Poschner (r.). Foto: Christian Melzer
Die Städtepartnerschaft sei gelebter Wille zur Völkerverständigung und mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und den vielen Menschen, die auf der Flucht seien, „nie wichtiger als heute“: Hans-Georg Franchy, Vorsitzender des Deutsch-Siebenbürgisch-Rumänischen Freundeskreises Wiehl-Bistritz, drückte seine Freude darüber aus, dass er bei der Mitgliederversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Hillerscheid nicht nur Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, sondern auch erstmalig den Bistritzer Bürgermeister Ioan Turc als Gast begrüßen konnte. Er löste 2020 Bürgermeister Ovidiu Cretu ab, mit dem 2015 der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet worden ist. Im Vordergrund dieser Partnerschaft stehe immer das Verständnis für andere Menschen und deren Kulturen. Weitere Gäste waren Rainer Lehni, Bundesvorsitzender Verband der Siebenbürger Sachsen, Anita Gutt und Horst Kessmann (Kreisvorsitzende Drabenderhöhe und Bielstein).
Das weltpolitische Geschehen zeige, wie wichtig der Austausch sei, den er zuvor auch mit Bürgermeister Ioan Turc vollzogen habe, so Stücker , der gleichzeitig betonte, dass er sich sehr mit den Drabenderhöhern und Siebenbürgern verbunden fühle. Kurz ging er auf die Verleihung des Heimatpreises für den Turm der Erinnerung ein, den die Drabenderhöher erst kürzlich im Düsseldorfer Heimatministerium aus der Hand von Ministerin Ina Scharrenbach entgegennehmen konnten. Er sprach die Hoffnung aus, dass die Siebenbürger auch zukünftig ihre Traditionen aufrecht erhalten mögen, die Wiehl reicher und bunter machen.
Ioan Turc wünschte er viel Erfolg für seine Arbeit und bald wieder Frieden auf der Welt. Denn Gesundheit und Frieden seien das Wichtigste. Ioan Turc drückte seine Freude drüber aus, dass die Freundschaft nicht nur auf dem Blatt bestehe, sondern „sehr lebhaft ist“. Er fühle sich hier wie zu Hause. In 2023 werde man in Bistritz anlässlich der Fertigstellung der Kirche eine Feier haben, zu der er schon jetzt die Wiehler einlud. Aber jeder, der zwischenzeitlich in Bistritz sei und ihn besuchen möchte, könne ihn anrufen und einen Termin vereinbaren.
Rainer Lehni erinnerte daran, dass die Landesgruppe ebenfalls Gründungsmitglied des Freundeskreises sei. Dass man sich für Bistritz entschieden habe, habe viel mit Franchy zu tun, der gebürtiger Bistritzer sei und „viel Herzblut investiert“ habe.
Franchy berichtete noch von den zahlreichen Aktivitäten des Freundeskreises, der mit einem Lehreraustausch zwischen den Städten begann. Leider sei diese Pflanze eingegangen. Er betonte aber auch, dass nicht die Treffen der Bürgermeister, sondern die Begegnungen der Menschen wichtig seien. Mehrere Reisen des Freundeskreises nach Rumänien hätten den Sinn gehabt, andere Menschen und deren Kulturen kennenzulernen. Der Neustart, der nach langer Zeit der Pandemie im Oktober 2021 mit einem großen Fest im Kulturhaus gefeiert wurde, sei eine gelungene Veranstaltung gewesen ebenso wie die Teilnahme mit einem Stand beim Wiehler Weihnachtsmarkt. Für September 2022 plant Franchy eine Reise ins Banat, wo auch Deutsche, überwiegend Schwaben, angesiedelt seien. Sollte in Drabenderhöhe wieder ein Weihnachtsmarkt stattfinden, will der Freundeskreis auch hier mit einem Stand vertreten sein.
Bei den Neuwahlen wurden Hans-Georg Franchy und Jürgen Poschner einstimmig in ihre Ämter zum ersten und zweiten Vorsitzenden des Vereins ebenso wie Christiane Broos (Kassiererin) und Henriette Kualas (Schriftführerin) wieder gewählt. Bürgermeister Stücker und Anita Gutt gehören von Amts wegen mit zum Vorstand. Beisitzer sind: Enni Janesch, Hanna Jung-Boldan, Marcus van Breen, Helmut Heck, Agnes Franchy-Krupp, Erwin Kasper, Melitta Poschner, Klaus Poschner, Karla Geisbauer. Kassenprüfer: Friederike Paulini, Alfred Ruland, Harry Janesch und Hans Lezanska.
Den Text zur Mitgliederversammlung erhielten wir von Ursula Schenker.
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