„Tacheles“ boten eine wilde Show zum Mitmachen. Originell, kurzweilig und ein bisschen durchgeknallt! Kein Stil, kein Genre, kein Lied war vor ihnen sicher. Foto: Vera Marzinski
Damit nicht genug: Der Stimmungskapitän begrüßte Donnerstagabend im lila Anzug mit orangem Hemd und Nikolaus-Mütze die Burghaus-Gäste in Bielstein zu einer Weihnachtsfeier und die Band untermalte dies mit dem „Rudolf the red nose reindeer“. Aber die MS-Tacheles-Managerin stoppt die sechs Herren und löste die Irritation auf. sie hatten sich im Kalender vertan. Schnell die Weihnachtsdeko von der Bühne und dann hieß es „Das sind die kölsche Leeder“. Der Kulturkreis Wiehl hatte die Stimmungsfahrt mit der MS-Tacheles gebucht und schnell merkte das Bielsteiner Publikum: bei Tacheles kann alles und Stimmung muss sein, wenn sie mit ihrem Frohsinns-Dampfer anlegen. Stimmungskapitän Rainer Schuster - Frontmann und Sänger - hatte dazu immer einen flotten Spruch auf den Lippen und war nimmermüde für einen Song nach dem anderen. Franz Brantwein spielt bei Tacheles die elektrifizierte Gitarre und Akkordeon, Helwig-Maria Pingelmann das Schlagzeug im – wie er bemängelte - Aquarium, am Keyboard der schüchterne Schorsch, Elvis Massimiliano Maserati zupfte Bass und Gitarre und trinke angeblich fließend Kölsch und Ramazzotti, die akustische Gitarre, E-Gitarre und den Bass spielte Lasse Bierstrøm.
Als Vollblutentertainer weiß Frontmann, Stimmungskapitän und Sänger Rainer Schuster natürlich: Stimmung braucht Show, Glamour und internationale Experten. Foto: Vera Marzinski
Der spannendste Teil der Kreuzreise auf der MS Tacheles sei ein Liebeslied auf seiner Ukulele, so Schuster und stimmte Roland Kaisers „Santa Maria“ an. Das unterbrach die Band mit „Heidewitzka, Herr Kapitän“ und ging in das „Leev Marie“ der Paveier über - und schwupps war Karneval wieder in Bielstein. Köln wäre so eine schöne Stadt, da habe noch keiner ein Lied drübergeschrieben, meinte Stimmungskapitän Schuster. Das Publikum wiedersprach und nannte die Kölschen Bands mit ihren Köln-Liedern. Aber Tacheles hatten auch ein eigenes dabei. Mit dem Stimmungsschiff ging es anschließend nach Mexiko zu „Anita“ und „dem besten Schunkellied ever“. das „You're my heart, you're my soul“. Übergangslos folgte das „Ich ben nur ne Kölsche Jung“. Als Bühneneinlage war Akrobatik oder eine Stripp-Show angedacht - aber sie blieben lieber beim Singen. Und so cruisden sie von „Et kütt wie et kütt“ über “Weiß der Geier oder weiß er nicht - ganz egal ich liebe dich” von Karnevalsklassikern, Evergreens, Schlagern, Popsongs, Partyhits bis zu eigenen Kompositionen durch die Welt.
Zwischendurch die „Traumschiff“-Melodie. Und natürlich hatten sie alles im Griff auf dem sinkenden Schiff, auch wenn der Titanic-Song erklang. Die Reise führte bis nach New York und wieder zurück auf die Reeperbahn nachts um halb eins. „Eine wilde Show zum Mitmachen. Denn was gibt es Schöneres als gemeinsam zu feiern“, heißt es bei ihnen - und das zelebrierten auch die Burghaus-Gäste ausgiebig. Über 90 Minuten nahmen Tacheles mit an Bord ihres sturm- und sessions-erprobten Stimmungskutters „MS Tacheles“, um gemeinsam eine musikalische Reise zu begehen, die einlud zum Singen und Tanzen. „Originell, kurzweilig und ein bisschen durchgeknallt!“ Das war vorab kurz zusammengefasst das, was die Leute erwartet, wenn Tacheles auf die Bühne kommt – und genau so war es auch mit den sechs Tacheles-Musikern in Bielstein.
Vera Marzinski
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