
Das ständige Versteckspielen, die immer neuen Lügen belasten ihr Gewissen und sie will endlich reinen Tisch machen. Michel ist damit gar nicht einverstanden: "Du belügst ihn nicht, Alice. Du sagst ihn nur nicht die Wahrheit. Es wäre egoistisch, ihm die Wahrheit zu sagen, nur um dein Gewissen zu erleichtern", argumentiert er. Hat er sie damit überzeugt? Er ist sich nicht so sicher, denn bei einem Treffen erzählt ihm Paul von seinem Verdacht, dass Alice ihn seit Monaten betrügt. Hat sie also doch geplaudert? Als er sie zur Rede stellt, gesteht sie ihm, dass sie Paul tatsächlich ihr Verhältnis mit ihm gestanden hat. Michel ist empört. Eben noch hat er mit Paul gesprochen und obwohl der Bescheid wusste, wurde er schamlos von ihm angelogen, angelogen von seinem besten Freund. Plötzlich sieht er sich in der Rolle des Opfers, denn er muss feststellen, dass auch Alice ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Und wie steht es mit Laurence? Sollte auch sie...? Unvermittelt wird der Lügner von seinen eigenen Lügen eingeholt und in der Folge weiß er nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Er, der bis dahin fest davon überzeugt war, sein verzwicktes Liebesleben im Griff zu haben, wird zum Spielball der Anderen und die Wahrheiten, die ihm jetzt um den Kopf fliegen, entziehen dem charmanten betrogenen Betrüger den Boden unter den Füßen.
Eine hinreißende, höchst raffiniert geschriebene Komödie mit einem geschliffenen, pointierten Dialog. Bewundernswert, wie dramaturgisch durchtrieben Zeller mit immer neuen und überraschenden Wendungen und Volten die Handlung vorantreibt. Immer wenn man glaubt, die Wahrheit zu wissen, wird sie unvermittelt wieder auf den Kopf gestellt, so dass man bis zum überraschenden Schluss in Atem gehalten wird.
Darsteller:
Rolf Peter Klaus (Michel), Maike Krei (Alice), Daniela Kuhn-Berger (Laurence), Jörn Wollenweber (Paul)
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