Als die Einrichtung einer dritten Nebenstelle unausweichlich war, bemühte man sich lange um ein günstig, zentral gelegenes Grundstück in Wiehl und fand es auf dem Gelände der ehemaligen Bauunternehmung Adolphs in Bomig.
Die Vertreter der Oberbergischen Presse waren nun von den BWO zur Baustelle in Bomig eingeladen worden.
BWO Geschäftsführer Dietmar Groß BWO Geschäftsführer Dietmar Groß begrüßte die Gäste und verwies darauf, dass nach langer Suche endlich ein passender Standort gefunden worden sei, der zwar nicht - wie erhofft - an der B55 liege, aber den Vorteil habe, in der Kreismitte zu liegen und in der Nähe der meisten auftraggebenden Firmen. Wichtig sei auch, dass dieses Grundstück noch Erweiterungsflächen biete. "Es ist jetzt schon abzusehen, dass wir im Jahr 2015 mehr als 800 Mitarbeiter mit Behinderungen haben werden", meinte Groß.
Architekt Rother aus Engelskirchen, der für die Planung und Bauleitung zuständig ist, stellte die Einzelheiten des Bauvorhabens vor.
Dipl.-Ing. Architekt Ralf Rother Die Baukosten belaufen sich auf rund 3 Mio. €, zu denen der Landschaftsverband Rheinland 2 Mio. € beiträgt. Die restliche Million muss von den BWO selbst finanziert werden. Wichtig für den Zuschuss des Landschaftsverbandes ist, dass das Bauvorhaben nicht als Pflegeeinrichtung geplant, sondern für industrielle Zwecke vorgesehen ist.
Am 15. September habe man mit den Bauarbeiten begonnen. Geplant seien zwei getrennte Baukörper in Fertigbauweise. Auf der Südwestseite entstünde eine Schlosserei mit einer breiten Zufahrt, damit die Mitarbeiter ungehindert vorgefahren werden könnten. Schließlich unterhielten die BWO 56 Buslinien für den Transport der Beschäftigten. Das zweite, zweigeschossige Gebäude werde u. a. die Wäscherei und die Heißmangel aufnehmen.
Der Bezug der Gebäude ist für den Sommer 2006 vorgesehen. Der Bereich der industriellen Fertigung wird dann vorrangig in Bomig angesiedelt sein.
Grafik: Architekturbüro Ralf Rother
Die Auftragslage sei noch befriedigend, meinte Herr Groß, wenn sie auch die Probleme durch die Billiglohnländer zu spüren bekämen. Er sei dankbar dafür, sechzig auftraggebende Firmen in Bomig zu haben, für die die BWO in vielen Bereichen tätig seien: von Möbel, Tapeten, elektrischen Haushaltsgeräten und vieles mehr.
Die BWO gehe davon aus, dass 20 - 30 Personen neu eingestellt werden können. Auf die Frage, welcher Personenkreis bei der Einstellung bevorzugt werde, meinte Herr Groß, vorrangig seien die Abgänger der Sonderschulen zu berücksichtigen und eventuelle Seiteneinsteiger, die arbeitslos und nicht mehr vermittelbar seien.
Architekt Rother wies darauf hin, dass erfreulicherweise die Aufträge für den Neubau zu 70% an hiesige Firmen und Handwerker vergeben werden konnten.
Die Behindertenwerkstätten Oberberg haben eine bemerkenswerte Entwicklung aufzuweisen, die Anerkennung und Dank der Stadt Wiehl und des Oberbergischen Kreises verdient. Wenn eben möglich, sollte bei städtischen Auftragsvergaben die BWO berücksichtigt werden, die ein breitgefächertes Leistungsangebot zu bieten haben. Das ist der verständliche Wunsch des BWO - Geschäftsführers Dietmar Groß.
Marianne Stitz
Bilderserie
Fotos: Christian Melzer