Neujahrsempfang der Stadt Wiehl 2005

(28. Januar 2005) Der diesjährige Neujahrsempfang am 28. Januar wurde für die Homepage multimedial aufbereitet. Neben einem ausführlichen Bericht und einer umfangreichen Bilderserie werden auch mehrere Online-Videos angeboten.
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Bürgermeister Werner Becker-Blonigen gab in seiner Neujahrsansprache einen prägnanten Rückblick und Ausblick auf Wiehl und das gesellschaftliche und politische Umfeld Bürgermeister Werner Becker-Blonigen gab in seiner Neujahrsansprache einen prägnanten Rückblick und Ausblick auf Wiehl und das gesellschaftliche und politische Umfeld Es ist inzwischen in Wiehl Tradition, dass der Bürgermeister verdiente Mitbürger und Repräsentanten aus Politik, Unternehmen, Schulen, Kirchen und anderen öffentlichen Einrichtungen zu einem Neujahrsempfang in die Aula des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums einlädt.

Zu diesem gesellschaftlichen Ereignis fand sich die große Zahl der geladenen Gäste am Freitag in der Aula des Gymnasiums zu einem abwechslungsreichen Programm mit musisch-kulturellen Darbietungen ein.

Die Wiehler, die die Ehre hatten, in vergangenen Jahren schon einmal an einem solchem Empfang teilgenommen zu haben, erlebten gleich zu Anfang der Veranstaltung eine Überraschung.

Bürgermeister Becker-Blonigen begrüßte die Gäste sehr herzlich und - wie das bei solchen Anlässen üblich ist - namentlich Vertreter aus Politik, Wirtschaft, anderen Gemeinden und wer es sonst noch verdient hatte, mit Namen genannt zu werden. Dabei bat er darum, nicht bei jedem persönlich genannten Gast zu applaudieren. Das koste viel Zeit, es genüge ein kräftiger Beifall am Ende seiner Begrüßung.

Der Beginn seiner Ansprache löste Heiterkeit aus, als Werner Becker-Blonigen darauf hinwies, dass er die schwere Amtskette im Rathaus gelassen habe und auch keinen schriftlich vorformulierten Redetext verlesen werden. Er beabsichtige, zu Beginn des Jahres 2005 einen kurzen, prägnanten Rückblick und Ausblick auf Wiehl und das gesellschaftliche und politische Umfeld zu geben.

Die Wiehler Ballettschule, unter Leitung von Susanne Hoffmann, begeisterte mit ihren Darbietungen Die Wiehler Ballettschule, unter Leitung von Susanne Hoffmann, begeisterte mit ihren Darbietungen Nach der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 875 habe Wiehl eine wechselhafte Geschichte mit unterschiedlichen politischen Zugehörigkeiten erlebt, bis dann 1969 die kommunale Neugliederung den Zusammenschluss Wiehls und Bielsteins begründete und dabei ein Sanierungsfall, allerdings mit Perspektive, entstanden sei. Die Wiehler könnten stolz darauf sein, die sich bietenden Chancen genutzt zu haben: Die kontinuierliche Verbesserung der Wohnmöglichkeiten, die Schaffung von Kultureinrichtungen, Förderung des sozialen Lebens, des Sports und des Feuerschutzes seien beträchtlich. Trotzdem einen ausgeglichen Haushalt bei gleichzeitigem Schuldenabbau aufweisen zu können, sei eine bemerkenswerte Leistung, auf die Wiehl stolz sein könne.

Öffentlichen und privaten Investitionen verdanke Wiehl 9.500 Arbeitsplätze. Prosperität und Anspruch bestimme weitgehend das Leben in unserer Stadt.

Die zunehmende Globalisierung und der allgemeine Strukturwandel böten Chancen, die zu nutzen seien, die aber auch durch den Quantensprung der Technikentwicklung und der Auflösung der Grenzen die enorme Aufbauleistung schon wieder in Frage stelle.

Rolf Krieger, ehemaliger Leiter der Wiehler Musikschule, erhielt den silbernen Wiehltaler für seine langjährige, erfolgreiche Arbeit Rolf Krieger, ehemaliger Leiter der Wiehler Musikschule, erhielt den silbernen Wiehltaler für seine langjährige, erfolgreiche Arbeit Bürgermeister Becker-Blonigen beklagte in seiner Ansprache, dass es heute kaum noch ein geregeltes Zusammenleben gebe. Kirche, Staat, Sitten und der Verhaltenskodex verlören zunehmend an Einfluss und Bedeutung.

"Politik und Staat regieren durch Risikobesessenheit und Regelungswut". Man sähe überall nur Gefahren, nur Vorschriften, nur Bevormundung und glaube, dadurch eine Risikovermeidung erreichen zu können. Es bestehe kein Vertrauen mehr in die Menschen. "Die Bürokratie, die selbst nicht weiß, wie es geht, schreibt denen vor, die wissen, wie es geht, wie sie es machen sollen und erzeugt damit ungeheuren Frust." Vorschriften und Regelungen seien oftmals absurd. "Wenn mehr als drei Menschen zusammen essen, muss ein Besteckbeauftragter her, der die Nutzung überwacht", meinte Becker-Blonigen unter dem Gelächter der Zuhörer. Eigenverantwortlichkeit und Emanzipation würden durch Bevormundung und das Spinnennetz der Bürokratie verdrängt.

Die schlimme Flutkatastrophe in Ostasien habe in der Welt eine riesige Hilfsbereitschaft hervorgerufen. Dem gegenüber stehe die allgemeine Kälte im Umgang der Menschen im Alltag. Widersprüche gebe es allenthalben, meinte der Bürgermeister, Beispiele könnten endlos angeführt werden:

Kinder zu haben, halten wir für wichtig, aber der Kinderlärm werde als störend empfunden, anstatt ihn als Zukunftsmusik zu sehen.

In Sachsen-Anhalt und Sachsen treibe man das Streben nach Gleichberechtigung so weit, dass die Männchen an den Fußgängerampeln durch Weibchen ersetzt werden. "Wäre es da nicht besser, man kümmere sich um die zunehmende Zahl der 'Braunen' anstelle dieses Unsinns? Um jene braunen Männchen und Weibchen, die immer schamloser ihre Nazi-Sprüche salonfähig machen? Das hat System."

Zum Abschluss seiner Ansprache ging Bürgermeister Werner Becker-Blonigen auf die Ziele der Wiehler Politik ein und meinte: Was ist zu tun? Wiehl offen halten für Chancen, für fremde Impulse, für Zukunftsentwicklungen für junge Leute, für Familie, für Kinder Soziale Anerkennung für Familien mit Kindern, für Frauen mit Kindern.

Also ein klares Ja zum Leben, ein Ja zum Zusammenleben.

"Und wenn der Wind der Veränderung weht, lassen Sie uns ihm nicht entgegenstehen oder uns ducken, bauen wir zusammen eine Windmühle. Alles Gute für 2005. Gott schütze uns."

Hans-Otto Dick, erster Beigeordneter und Vertreter des Bürgermeisters, wurde für seine Verdienste im Laufe von 49 Dienstjahren mit einem Bild des Wiehler Zentrums um Rathaus und Kirche geehrt Hans-Otto Dick, erster Beigeordneter und Vertreter des Bürgermeisters, wurde für seine Verdienste im Laufe von 49 Dienstjahren mit einem Bild des Wiehler Zentrums um Rathaus und Kirche geehrt Nach dieser beeindruckenden Ansprache folgte der kulturelle und unterhaltsame Teil des Abends. Die Wiehler Ballettschule, unter Leitung von Susanne Hoffmann, begeisterte mit ihrer Darbietung, an denen Tänzerinnen von 3 - 63 Jahren teilnahmen. Die Tänzer des Tanzzentrum Wiehls erhielten viel Applaus für ihre gelungene Aufführung.

Für eine Weile kehrte der Ernst in die Veranstaltung zurück. Hans-Otto Dick, erster Beigeordneter und Vertreter des Bürgermeisters, wurde für seine Verdienste im Laufe von sage und schreibe 49 Dienstjahren mit einem Bild des Wiehler Zentrums um Rathaus und Kirche geehrt.

Herr Rolf Krieger, ehemaliger Leiter der Wiehler Musikschule, erhielt den silbernen Wiehltaler für seine langjährige, erfolgreiche Arbeit.

Die Big Band der Musikschule sorgte gekonnt für Stimmung und gute Laune. Besinnlicher wurde es wieder, als die Opersängerin Josephine Pilars de Pilar - begleitet am Flügel von Gregor Vidovic, mit ihrer wunderbaren Stimme die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich zog.

Der letzte Auftritt der Can-Can-Tänzerinnen?Der letzte Auftritt der Can-Can-Tänzerinnen? Was wäre ein Neujahrsempfang ohne die Tanzgruppe des Gymnasiums unter Leitung von Hiltrud Binder? Sie bot uns einen Vorgeschmack auf die nächste - und wahrscheinlich letzte - Tanzshow, deren Premiere am 17. Februar stattfinden wird.

Das künstlerische Programm des Abends schloss der Can-Can aus Orpheus in der Unterwelt. Seit Jahren schon verkündet Hiltrud Binder, das sei der wirklich letzte Auftritt der Can-Can-Tänzerinnen - und immer wieder wurde ein neues letztes Mal daraus. Das gibt uns Hoffnung, auch in den nächsten Neunjahrsempfängen den Can-Can doch noch genießen zu können. Auch, wenn er wieder einmal als letzte Darbietung angekündigt werden sollte.

Der Neujahrsempfang der Stadt Wiehl hatte in diesem Jahr einen ganz anderen Charakter, als wir eigentlich gewohnt sind. Wir sind froh und dankbar, dass diese aufgelockerte Atmosphäre und die ausgesucht guten Darbietungen keine Langeweile aufkommen ließen, wie sie viele von uns bei ähnlichen Veranstaltungen schon mal empfunden haben.
Marianne Stitz


Bilderserie

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