Neues Leben für alte Tapeten

(5. Dezember 2008) Ausstellung der aus den Tapeten hergestellten Collagen von Siegfried Haertel-Rosée. Einen Teil des Erlöses stiftet der Künstler aus Wiehl-Angfurten dem Johannes-Hospiz.
Der Künstler mit seinem Bild „Toskana“ - Foto: Christian MelzerDer Künstler mit seinem Bild „Toskana“ - Foto: Christian Melzer Siegfried Haertel-Rosée arbeitet mit Tapeten. Wer seine Werke kauft, kann sie sich an die Wand hängen. Dort sind sie allerdings mehr als eine bloße Bekleidung der Mauern: Die aus den Tapeten hergestellten Collagen des 65-Jährigen aus Wiehl-Angfurten sind Kunstwerke, bei denen er mit Farben und Formen, Linien und deren Anordnung experimentiert.

Derzeit sind seine Bilder im „Hotel Platte“ in Wiehl ausgestellt, zu sehen sind sie dort noch bis Ende Januar 2009. Einen Teil des Erlöses aus dem Verkauf seiner Kunstwerke wird Siegfried Haertel-Rosée dem Johannes-Hospiz der Johanniter-Unfall-Hilfe in Wiehl spenden.

Mit dem Cuttermesser und mit Reißtechnik fertigt der Autodidakt seine Werke aus den aussortierten Tapetenbeständen des Gummersbacher Unternehmens A.S. Création an. Anregungen zu seinen Motiven findet er an vielen Stellen. „Mombazo“ heißt so etwa sein Bild mit den bunten Streifen, die sich wie Wellen übereinander legen. „Dazu haben mich die Kostüme einer südafrikanischen Sängergruppe inspiriert“, erklärt Haertel-Rosée. Andere Werke sind eine Hommage an Joan Miró oder zeigen das Spiel der Farben beim Blick über eine Landschaft der Toskana. Auch optische Täuschungen mit geometrischen Figuren findet man auf seinen Bildern.

Seit dem Jahr 2004 beschäftigt sich Haertel-Rosée mit Collagen. Der Wiehler ist seit diesem Jahr im Ruhestand, zuvor war er unter anderem selbständiger Handelsvertreter und Fotograf.