Tierheim Koppelweide vor dem Aus

(19. Juli 2009) Dem Tierschutzverein Oberberg e.V. geht es finanziell sehr schlecht. Die permanent hohen Betriebs-, Personal- und Futterkosten sowie die nicht unerheblichen Aufwendungen für die medizinische Versorgung von rund 300 Tieren können dauerhaft ohne Hilfe von außen nicht bewältigt werden.
Rainer Gaertner, der 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Oberberg e.V., wendet sich mit folgendem Appell an die Bevölkerung:

Innerhalb von drei Jahren hat sich das Tierheim Koppelweide in Wiehl dank unseres großen Einsatzes - deutlich erkennbar - sehr positiv entwickelt. Seit dem Führungswechsel im April 2006 ist es uns gelungen, das völlig verwahrloste Tierheim zu entrümpeln (15 Container Müll, Schrott und Dreck!), grundlegend zu säubern und in Teilbereichen zu sanieren. Seitdem haben sich sowohl die hygienischen Verhältnisse als auch die Haltungsbedingungen für unsere Tiere gravierend verbessert, so dass uns das Kreisveterinäramt noch vor kurzem den einwandfreien Zustand des Heims schriftlich bestätigt und uns erneut die Erlaubnis gemäß § 11 des Tierschutzgesetzes erteilt hat, im Tierheim Koppelweide Hunde, Katzen, Nagetiere, Schweine und andere Tiere halten zu dürfen.

All das hat uns bestärkt, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten, wobei die zweckgebundenen Sonderzuwendungen einiger Spender sehr geholfen haben:
  • In der vorher recht dunklen Katzenetage konnten elf Dachfenster eingebaut werden.
  • Alle Katzenzimmer wurden mit Katzenleitern, erhöhten Liegeflächen und Sitzmöbeln wohnlich und den Bedürfnissen der Katzen entsprechend ausgestattet.
  • Die Hundeausläufe (125 qm) wurden komplett und großzügig erneuert.
  • Ein angrenzendes Grundstück konnte erworben, eingezäunt und als Hundeauslauffläche seitdem genutzt werden.
  • Industriewaschmaschinen und -trockner konnten angeschafft werden, um die enorme Menge an Decken und Wäsche zu bewältigen.
  • Alle Innenräume bis hin zu den Katzen- und Hundezimmern sind gestrichen und gefliest worden.
  • Vier Freigehege für unsere Kaninchen und Meerschweinchen konnten gebaut werden.
  • Außerdem wurde ein Katzenfreigehege soweit vorbereitet, dass sich in absehbarer Zeit unsere Samtpfoten auch im Freien bewegen können.
Die ganzen Verbesserungen einschließlich der Sanierungsmaßnahmen und die Anerkennung unserer Leistungen in der Öffentlichkeit können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Tierschutzverein Oberberg e.V. wirtschaftlich nach wie vor schlecht geht und wir jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen. Uns ist es zwar gelungen, mit Hilfe unserer Mitglieder und vieler Spender, den riesigen Schuldenberg weitgehend abzutragen, doch die permanent hohen Betriebs-, Personal- und Futterkosten sowie die nicht unerheblichen Aufwendungen für die medizinische Versorgung von rund 300 Tieren erdrücken uns förmlich und können dauerhaft ohne Hilfe von außen nicht bewältigt werden.

Es ist überhaupt ein Wunder, dass wir das Tierheim trotz der ungeheuren Schwierigkeiten bis heute halten konnten. Jeder weiß, dass die Spendenbereitschaft im Hartz-IV-Zeitalter immer weiter zurückgeht. Wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage werden uns auch sehr viele Hunde und Katzen gebracht, im Gegensatz dazu können aber immer weniger Tiere vermittelt werden.

Die Zahlungen der Gemeinden Wiehl, Gummersbach und Bergneustadt im Rahmen der Fundtierverträge (die anderen Gemeinden hat die Organisation THEA e.V. aus Morsbach vereinnahmt) machen nur einen Bruchteil von dem aus, was wir tatsächlich brauchen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Auch die Beiträge und Spenden unserer Mitglieder sowie die Einnahmen aus unseren Tierheimfesten können nicht verhindern, dass wir uns am Existenzminimum bewegen und pro Jahr eine Unterdeckung von etwa 60.000 € zu verzeichnen haben. Es fehlen also regelmäßig etwa 5.000 € pro Monat, die notwendig sind, damit das Tierheim Koppelweide überleben kann! Durch den Tod einer früheren großzügigen Unterstützerin unseres Vereins, die bis Ende 2005 jedes Jahr über 100.000 € (!) gespendet hat, steht uns heute noch nicht einmal die Hälfte der damaligen Gelder zur Verfügung.

Wir sind absolut am Limit, der Dispositionskredit bei unserer Bank ist ausgereizt, und wir wissen nicht, wie wir Ende dieses Monats die Gehälter zahlen und die Tierarztrechnungen begleichen sollen. Wir brauchen also ganz dringend finanzielle Hilfe, sonst wird es das Tierheim Koppelweide in baldiger Zukunft nicht mehr geben! Es käme bei rund 300 Tieren, die wir beherbergen, einer Katastrophe gleich, denn die 70 Hunde, 150 Katzen, 80 Nagetiere und vier Mini-Schweine ließen sich kaum anderswo unter-bringen - das Tierheim Wipperfürth steht auch kurz vor dem Aus, und die Tierheime Olpe und Siegen sind voll und haben selbst finanzielle Probleme. Man kann sagen, das trifft auf die meisten Tierheime in Deutschland zu - vom Ausland ganz zu schweigen. Vor allem was geschieht mit den Hunden, die aufgrund ihres Alters, ihres Gesundheitszustandes oder wegen Verhaltensauffälligkeiten kaum oder gar nicht zu vermitteln sind? Diese Tiere hätten bei der Schließung unseres Heims überhaupt keine Chance!

Es ist also höchste Zeit - der Countdown läuft! Deshalb rufe ich hier und heute ALLE Tierfreunde auf, sich an der Hilfsaktion zu beteiligen, und sei es auch nur mit einem kleineren Betrag. Bitte überweisen Sie uns auf das Spendenkonto 361 006 bei der Sparkasse Wiehl (BLZ 384 524 90) eine Spende, für die Sie natürlich auf Wunsch auch eine steuerlich abzugsfähige Zuwendungsbescheinigung erhaltet (bis 100 € gilt der Einzahlungsbeleg der Bank). Noch besser als eine Einzelspende wäre natürlich eine dauerhafte Spende in Form eines Dauerauftrages oder einer Einzugsermächtigung, die Sie uns gerne zusenden oder im Büro hinterlassen können. Jeder EURO zählt!

Nur wenn wir es GEMEINSAM schaffen, das finanzielle Defizit binnen kürzester Zeit auszugleichen, können wir das Tierheim vor der drohenden Insolvenz und die Tiere vor einem ungewissen Schicksal bewahren. In der Hoffnung, dass uns dies mit Ihrer Hilfe gelingen wird, danken wir Ihnen jetzt schon ganz herzlich für Ihre Unterstützung.