So wird die neue Saison im Schau-Spiel-Studio Oberberg: Tragisch, magisch, lustig und gruselig

(15. September 2011) Bis Mai 2012 bietet das Schau-Spiel-Studio Oberberg im Theater an der Warthstraße in Wiehlund darüber hinaus in zwei weiteren Wiehler Kulturstätten seinem Publikum fünf Neuinszenierungen und erstmals zwei Gemeinschaftsproduktionen.
Am 16. September 2011 hat „Fräulein Julie“ in der Inszenierung von Peter Kirchner Premiere. In der Tragödie von August Strindberg sind es die immerwährenden Motive von Aufstieg und Fall, Macht und Unterlegenheit, Herrschaft und Knechtschaft, Geschlecht, Glaube und Schicksal, die sich hier spiegeln und letztendlich zu einem erbitterten Kampf führen. Ein Kampf, in dem weder die stolze Grafentochter Julie noch der stolze Diener Jean zu unterliegen bereit sind. Nach einer rauschhaften Vereinigung, durch die sich beide die Rückkehr in den Alltag versperren, ist das „Fest der unschuldigen Spiele“ endgültig vorbei. Die Küche der im Nebenzimmer schlafenden Verlobten Jeans, der Köchin Kristin, wird – im wahrsten Sinne des Wortes – zum Schlachtfeld.

Weiter geht es mit „Krach bei Bach“, einer Gemeinschaftsproduktion mit der Musikschule der Homburgischen Gemeinden sowie der Bergischen Akademie für Vokalmusik. Die Figur des Komponisten Johann Sebastian Bach mit seinem Leben im Spannungsfeld Schule - Kirche - Rathaus - Universität - Familie, bunt illustriert durch Musik aller Stilrichtungen unter mehr oder weniger versteckter Verwendung Bachscher Motive: All dies bietet das Kindermusical „Krach bei Bach“, das Ulrich E. Hein und Dirk van Betteray auf die Bühne der Burg Bielstein bringen. Für Kinder und Erwachsene!

„Mächtig magisch geht's zu, wenn die Theater-AG des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Wiehl in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Schau-Spiel-Studio Ihre klassische Theaterrevue in neun Szenen mit Hexen, Elfen, Zauberern und anderen merkwürdigen Gestalten zur Aufführung bringen. Verantwortlich für diesen magischen Reigen in der Wiehltalhalle zeichnen sich Peter Kirchner und Felix Draube. Fündig wurden sie bei Goethe und Shakespeare.

Das Sams ist in der Vorweihnachtszeit zu Gast in unserem Theater. Wer kennt es nicht, dieses witzige und seltsam aussehende Wesen mit der ganz besonderen Begabung: Das Sams hat Wunschpunkte im Gesicht. Jedes Mal, wenn sein Papa, Herr Taschenbier, sich irgendetwas wünscht, geht dieser Wunsch in Erfüllung aber gleichzeitig verschwindet ein Wunschpunkt. Wie man sich denken kann, geht das nicht ganz ohne Probleme über die Bühne. „Das Sams – eine Woche voller Samstage“ von Paul Maar in der Inszenierung von Peter Kirchner.

Das neue Jahr 2012 beginnt mit zwei Regiearbeiten von Raimund Binder. „Die 39 Stufen“ ist eine Kriminalkomödie von John Buchan und Patrick Barlow nach Alfred Hitchcock. London 1935. Richard Hannay besucht eine Vorstellung im West End Theater. Da fällt plötzlich ein Schuss. Das Publikum bricht in Panik aus. Inmitten des Tumults lernt Hannay eine junge Frau kennen. Noch ahnt er nicht, dass sie wenig später in seinen Armen sterben wird – hinterrücks ermordet durch einen Messerstich. Kurz vor ihrem Tod vertraut sie ihm ein Geheimnis an: Danach hängt die Sicherheit des gesamten Landes offenbar von den „39 Stufen“ ab. Die Zuschauer erleben in dieser rasanten komödiantischen Achterbahnfahrt eine Handvoll Darsteller in 139! verschiedenen Rollen.

„Mysery“ von Simon Moore setzt auf Nervenkitzel pur, gilt doch Stephen King, dessen Roman die Vorlage zum Kriminalstück lieferte, als Meister des Schreckens. Und was Erfolgsschriftsteller Paul Sheldon in diesem ausgefeilten Psychodrama erlebt, ist wahrlich ein Alptraum: Nach einem Autounfall im Schneesturm auf einsamer Straße wird er schwer verletzt von Annie Wilkes gerettet. Wie sich bald herausstellt, ist Annie der erklärtermaßen "allergrößte Fan" des Autors Sheldon und pflegt ihn aufopferungsvoll – bis sie den neuen Roman liest. Außer sich vor Zorn über den Tod ihrer Heldin Misery, zwingt Annie Paul mit brutaler Gewalt, eine neue Version nur für sie zu schreiben. Paul begreift, dass er in die Fänge einer gefährlichen Psychopathin geraten ist. Ein aufwühlender, verbissener Kampf ums Überleben beginnt.

Beendet wird diese Spielzeit dann im April und Mai nächsten Jahres mit einer der großen klassischen französischen Komödien “Tartuffe“ von Moliere. Im Haus des wohlhabenden Pariser Bürgers Orgon hat sich Tartuffe eingenistet, ein ausgemachtes Schlitzohr, der den Frommen spielt, um Orgon das Vermögen abzujagen und gleichzeitig Orgons Frau Elmire zu seiner Geliebten und Orgons Tochter Marianne zu seiner Frau machen. Von Tartuffes Frömmigkeit verzückt, will Orgon dem Verlobten seiner Tochter die schon gegebene Zustimmung zur Heirat entziehen und Tartuffe zu seinem Erben machen. Erst als Orgon Elmire und den ihr nachstellenden Tartuffe heimlich belauscht, wird ihm bewusst, welchem Heuchler er auf den Leim gegangen ist. Er jagt Tartuffe aus dem Haus, aber der gibt so schnell nicht auf… Regie bei diesem diabolischen Lustspiel führt Michael Labs.

Das Schau-Spiel-Studio Oberberg ist immer an neuen, motivierten Mitspielerinnen und Mitspielern, Technikerinnen und Technikern, Bühnenbildnerinnen und Bühnenbildnern aber auch Helferinnen und Helfern in allen „Theaterlebenslagen“ interessiert. Weitere Informationen unter www.theater-wiehl.de