Neue Anlaufstelle für Trauernde im Herzen von Wiehl

(2. Februar 2012) Malteser Hospizgruppe Wiehl eröffnet das Trauerzentrum Oberberg. Die Sonne strahlt durch die Fenster hinein, es ist einladend hell, die Einrichtung gemütlich und die Lage perfekt. Mitten im Herzen von Wiehl gibt es für Trauernde nun eine neue zentrale Anlaufstelle. Die Malteser Hospizgruppe Wiehl hat offiziell das Trauerzentrum Oberberg (TZO) eröffnet. Es ist ein Ort, der den Trauernden helfen soll, durch qualifizierte Beratung und Begleitung den Verlust eines lieben Menschen zu verarbeiten.
Gruppenfoto: Das Team der Trauerbegleitung um die Leiterin des Trauerzentrums Oberberg, Conny Kehrbaum (3.v.l.).Gruppenfoto: Das Team der Trauerbegleitung um die Leiterin des Trauerzentrums Oberberg, Conny Kehrbaum (3.v.l.). „Im Rahmen der Hospizarbeit hat sich die Trauerbegleitung als zusätzliches Kind entwickelt. Wir wollen Trauernde unterstützen, im Leben wieder Fuß zu fassen“, erklärt Barbara Schäfer, Vorsitzende der Malteser Hospizgruppe, die bereits seit 1994 in Wiehl und Umgebung aktiv ist, um schwerkranke und sterbende Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. „Zur ganzheitlichen Hospizarbeit gehört aber auch ein strukturiertes Angebot von Trauerbegleitung“, betont Schäfer.

Die Anfragen dafür seien kontinuierlich gestiegen. Rund 40 Trauernde nehmen die Hilfestellung der Malteser monatlich an – „je nach Fall in Einzel- oder Gruppenberatung“, berichtet Conny Kehrbaum, hauptamtliche Leiterin des Trauerzentrums. Sie wird unterstützt von zehn ehrenamtlichen Trauerbegleitern. Einer von ihnen ist Rolf Trapp. „Es ist immer ein schönes Erlebnis, wenn man mitverfolgen kann, wie sich die Situation eines Menschen verbessert“, erzählt Trapp. Der Ehrenamtler unterstreicht: „Trauer ist keine Krankheit, sondern eine normale Reaktion auf einen Verlust. Wenn es aber über das natürliche Maß hinausgeht, sind wir für die Menschen da.“ In der Vergangenheit war die Beratungsstelle für Trauernde im Wiehler Johannes-Hospiz angesiedelt. „Manchen von ihnen fiel es aber nicht leicht, zur Trauer in ein Hospiz zu gehen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, den Ort der Trauer vom Ort des Sterbens abzugrenzen“, erläutert Kehrbaum. Fündig wurde die Malteser Hospizgruppe mitten in Wiehl, gegenüber vom Rathaus. „Hier sind wir viel präsenter und der Angehörige steht im Fokus. Die Atmosphäre ist eine andere“, sagt die Leiterin des TZO.

Zur offiziellen Eröffnung kamen viele Gäste, um die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen. Vertreter von Hospiz und Förderverein, der Stadt Wiehl oder den Maltesern, darunter Dirk Blümke, Leiter der Malteser-Fachstelle Hospizarbeit, schauten sich die schön gestalteten Trauerräume sowie die Büros des Trauerzentrums und des Fördervereins an. „Wir haben gewissermaßen eine WG aufgemacht“, scherzte Kehrbaum. Schließlich unterstützen die Freunde und Förderer der Hospizarbeit das Trauerzentrum mindestens für die kommenden drei Jahre. „Es ist ein tolles Projekt und ein Beispiel dafür, wie wir unsere gesammelten Spenden einsetzen“, betont Michael Adomaitis.

Dank der finanziellen Unterstützung von Förderverein, der Stiftung der Malteser, der Hans-Kessler-Stiftung in Marienhagen sowie der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden kann die Trauerbegleitung kostenlos angeboten werden. Wahrnehmen können diese Angebote (siehe unten) Menschen im gesamten Kreisgebiet. „Verwandte oder Nachbarn sind bei Trauerfällen ganz wichtig und können großen Halt bieten. Wenn das aber nicht ausreicht, bieten wir professionelle Hilfe von qualifizierten Trauerbegleitern an“, sagt Barbara Schäfer. Wer Kontakt zum Trauerzentrum sucht oder einen Termin vereinbaren möchte, meldet sich unter 02262/7075550.