Farbiger Kontakt zum eigenen Ich

(16. April 2007) Das Johanniter-Tagespflegehaus in Wiehl informiert bei Ausstellung und Vortrag über das Leben mit der Erkrankung Alzheimer.
Farbiger Kontakt zum eigenen IchFarbiger Kontakt zum eigenen Ich Hilfe, Beratung und Unterstützung bietet das Tagespflegehaus der Johanniter in Wiehl den Angehörigen von Menschen mit Alzheimer an. Über die Erkrankung und ihre Ursachen, über Therapien und Prävention informiert das Tagespflegehaus im Rahmen der Ausstellung "Wenn aus Wolken Spielgeleier werden" von Dienstag, 17. April, bis Freitag, 27. April, sowie bei einem Empfang mit Fachvorträgen am Sonntag, 22. April, um 11 Uhr im Johanniter-Haus in der Homburger Straße 7 in Wiehl. Das Referat hält der Waldbröler Neurologe Dr. Michael Voßkämper.

"Als unser Tagespflegehaus vor zehn Jahren eröffnet wurde, waren rund zehn Prozent unserer Gäste dement, heute ist mehr als die Hälfte von ihnen an Alzheimer und Altersverwirrtheit erkrankt", erklärt Peter Dünnwald, der Leiter der Einrichtung. Bundesweit gibt es ungefähr eine Million Demenz-Patienten, von denen 700 000 an Alzheimer erkrankt sind. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft in Berlin rechnet bis zum Jahr 2050 mit etwa 2,3 Millionen Demenz-Kranken.

Spiegeleier am Himmel

Bei der Ausstellung im Johanniter-Haus in der Homburger-Straße 7 in Wiehl werden die Bilder des 1921 in Wiesbaden geborenen Werbegrafikers und Werbetexters Carolus Horn gezeigt. Schirmherrin der Ausstellung ist Wiehls Vizebürgermeisterin Bianka Bödecker.

Carolus Horn schuf Werbeslogans wie "Alle reden vom Wetter. Wir nicht" oder "Nur Fliegen ist schöner". Im Alter von 60 Jahren erkrankte er an Alzheimer. Bis zu seinem Lebensende im Jahr 1992 malte er Bilder, die auf beeindruckende Weise veranschaulichen, wie sich die Welt für den erkrankten Künstler nach und nach veränderte. Mit dem Malen bewahrte sich der Erkrankte bis zuletzt einen Teil seiner Identität.

Die Krankheit Alzheimer führe bei den Betroffenen zu Angst und Depressionen, zu Aggressionen oder dem Rückzug aus dem Alltag, erklärt Tagespflegehaus-Leiter Peter Dünnwald. Angehörige seien damit oft überfordert. "Sie brauchen Unterstützung und Entlastung, wie wir sie zum Beispiel bei den Tagesaufenthalten der Erkrankten in unserem Haus anbieten." Das Fachpersonal des Tagespflegehauses sei geschult im Umgang mit Alzheimer-Patienten. "Unser Alltag und unsere Angebote orientieren sich an den Ressourcen unserer Gäste."