Kunstrasenplatz: Eine Geschichte wiederholt sich ...

(21. Juli 2012) Der VfR Marienhagen hat neben dem e.V. noch die Zahl 1930 als Gründungsjahr im Anhang. Im Jahr 1931 wurde in großer Eigenregie der damalige Sportplatz, wie es in der Vereinschronik heißt, mit Hacke und Schippe in mühseliger Arbeit selbst errichtet.
Hier einige Auszüge:

1931 begann man mit dem Ausbau des Schulplatzes, um mit möglichst geringen Mitteln, ein für damalige Verhältnisse ordnungsgemäßes Spielfeld zu bekommen. Mit Hacke und Schippe bewaffnet, zog man in jeder freien Stunde zum Schulplatz und half, dem ersehnten Ziel näher zu kommen. Als Schachtmeister fungierte der 2. Vorsitzende Eugen Gries. Man musste sich mächtig plagen und die zur Verfügung stehenden, einfachen Hilfsmittel erschwerten den Ablauf zusätzlich. Die Packlage z.B. wurde von Karl Jonas mit Pferd und Wagen aus Alperbrück geholt. Fuhre für Fuhre mussten also nicht weniger als 10km zurück gelegt werden! Aber mit großem Idealismus wurde die Aufgabe schließlich bewältigt und man war mit Recht stolz auf einen, nur durch Eigenleistung erstellten, neuen Sportplatz.

Gut 80 Jahre später waren die Voraussetzungen und die Werkzeuge anders, aber keinesfalls einfacher. Mit der Finanzkrise im Rücken und dem Bau von vielen Kunstrasenplätzen in der Nachbarschaft erarbeitete ein Projekt-Team um den geschäftsführenden Vorstand ein Konzept für einen Bau bzw. für eine Finanzierung eines Kunstrasenplatzes. Foto: [url=http:/www.photo-melzer.de]Christian Melzer[/url]Foto: [url=http:/www.photo-melzer.de]Christian Melzer[/url] Passend zur WM 2010 stellte Kai Bornhütter das Konzept zum Projekt Grün beim Publing Viewing vor dem legendären 4:1-Sieg der deutschen Mannschaft gegen England einer breiten Masse VfR'lern vor. Die Idee stuften die meisten Anwesenden als „total super“ ein, jedoch bei der Umsetzung kam bei vielen Vereinsmitgliedern ein Stirnrunzeln zum Vorschein.

Unbeirrt der Skeptiker machte sich das Orga-Team auf die Suche nach Sponsoren.

Ebenfalls gab es einen Austausch mit den Verantwortlichen bei der Stadt Wiehl. Hier aber kam eine klare Ansage: „Aus dem Konjunkturpaket fließen keine Gelder! Aber fangt schon mal an und dann unterhalten wir uns weiter“.

Es folgten Wochen, wo das Projekt-Team fast alleine auf der Suche nach Sponsoren oder anderen Einnahmequellen war. Erst nach der Jahreshauptversammlung im März 2011 kam endlich Bewegung in den Verein. Es gab mehrere Veranstaltungen aus den verschiedensten Bereichen des Vereines. Aber was ebenfalls ins Rollen kam, war die Unterstützung aus dem Dorf bzw. aus den Vereinen und Institutionen. Hier nur einige Beispiele: Gemeinsames Fest an Himmelfahrt, Sponsorlauf der Grundschule, „Kunst für Rasen“ ein mehrwöchiges Projekt der Kita oder der Glühweinlauf der Breitensportgruppe.

All diese vielen kleinen Aktionen führten übers Jahr dazu, das zum Jahreswechsel die 100.000 € Marke geknackt wurde. Nun war es an der Zeit, dass die Verantwortlichen wieder den Weg zur Stadt suchten. Diesmal wurden die Bemühungen der Bergdörfer belohnt. Nach einigen Gesprächen stimmte Ende März 2012 der Rat einem Zuschuss von 150.000 € zu. Allerdings bekam das Projekt Team noch die Auflage mit auf den Weg, die fehlende Summe selbst zu stemmen. Mittlerweile sind wieder einige Wochen ins Land gezogen, die fehlende Restsumme ist kleiner geworden und der Spatenstich ist vollzogen.

Die aktuellen Daten sehen wie folgt aus: es ist noch eine Summe von ca. 20.000 € offen und die Fertigstellung des Platzes ist für Anfang September geplant.

So schließt sich der Kreis zu 1931 wieder, einige Idealisten haben ein großes Projekt für den Verein gestemmt. Als Motor des Projekt-Teams muss Kai Bornhütter genannt werden, dem es fast nie leid wurde immer wieder das Team, aber auch die restlichen Vereinsmitglieder zu animieren beim Projekt Grün mit zu helfen. Nun macht der VfR (Verein für Rasenspiele) Marienhagen e.V. 1930 seinem Namen bald wieder alle Ehre!