Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

(15. Juni 2013) Mit dem Ziel ihre Energieeffizienz zu steigern, den Ausbau von erneuerbaren Energien voranzutreiben und in der Folge den CO2-Ausstoß bis 2020 deutlich zu reduzieren, haben sich die Städte Wiehl, Bergneustadt, sowie die Gemeinden Reichshof und Morsbach im Interkommunalen Klimaschutzteilkonzept "Potentiale Erneuerbarer Energien" zusammengeschlossen.
Damit die Bürger vor Ort von den Chancen und Möglichkeiten energetischer Modernisierung profitieren, hatten die beteiligten Partner zum Workshop "Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in Wohngebäuden" ins Forum der Volksbank Oberberg eingeladen. Hier referierten unabhängige Fachleute rund um die Themen ökologisches Bauen, Wohnen und Sanieren. Im Namen der Stadt Wiehl begrüßte Torsten Richling, Energiebeauftragter im Hochbauamt, die Zuhörer und erläuterte die Notwendigkeit der Energiewende vor dem Hintergrund der seit Jahrzehnten drastisch ansteigenden Rohölpreise. Zukünftig sei die Verdopplung des aktuellen Preises von rund 100 Dollar pro Barrel prognostiziert, da die konventionelle Ölförderung stagniere und sich der Kurswert anderer Energieformen ebenfalls am Erdölpreis orientiere. "Die Ölkrise im Jahr 1070 war schon ein Schock, über den wir heute aber nur noch lächeln", begründete er die Dringlichkeit der Erschließung alternativer Energiequellen. So unterhält die Stadt Wiehl in der Fläche rund 100 öffentliche Gebäude, die 1,3 Millionen Energiekosten pro Jahr verursachen, wobei bisher allerdings nur ein Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird.

Daniel Oßwald, Mitarbeiter des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement der Hochschule Trier, IfaS, gab einen Überblick über die Inhalte des Interkommunalen Klimaschutzkonzeptes, mit dessen Erarbeitung die Experten seiner Forschungsanstalt befasst sind. Im Hinblick auf die Entwicklung der Öl-und Strompreise sei es das vorrangige Ziel der Studie, regionale Potentiale zu ermitteln, Nutzwerte zu verbessern und die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen. Mit einer bewaldeten Fläche von etwa 40 Prozent, biete sich in Oberberg die komplementäre Energiegewinnung aus Biomasse geradezu an, stellte der Fachmann klar, wobei die gleichzeitige Sanierung von Wohngebäuden unerlässlich sei. Im direkten Zusammenhang dazu, informierte Gisela Renner, von der ökologischen Bauberatung Wiehl, über weiterführende Maßnahmen zur Gebäudeisolierung, gab praktische Hinweise zum Heizen mit Holz und Sonne und verwies auf hilfreiche Adressen zu energetischen Modernisierungsschritten. "Es gibt keine dummen Fragen in Bezug auf das Thema Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden", ermutigte die Physikingenieurin alle Ratsuchenden, das kostenfreie Angebot der ökologischen Bauberatung Wiehl in Anspruch zu nehmen (Kontakt über 0 22 62/ 9 92 38). Die entscheidende Frage sei stets, ob das ausgewählte Dämm- und Heizsystem auch zum Bestandsgebäude passe, was die Zusammenarbeit mit einem professionellen Energieberater unabdingbar mache (www.energie-effizienz-experten.de).

Abschließend präsentierte Michael Eiteneuer, Niederlassungsleiter der Volksbank Oberberg, das Solarkataster Oberberg, ein Gemeinschaftsprojekt von Volksbank und Oberbergischem Kreis, in dem das Potential der Sonnenenergie-Gewinnung im Kreis analysiert wird und welches auf der Homepage des Geldinstituts (volksbank-oberberg.de) unter dem Stichwort "bauen und wohnen" verlinkt ist. Über die Eingabe der Adresse werden nutzbare Flächen, Stromertrag, sowie Installationskosten, Wirtschaftlichkeitsberechnung und Finanzierungsmöglichkeiten individuell angezeigt. Zudem verfüge jede der 29 oberbergischen Geschäftsstellen der Volksbank über kompetente Ansprechpartner zum Thema energieeffizientes Sanieren und könne individuell angepasste Finanzierungslösungen mittels öffentlicher Fördergelder oder hauseigener Finanzierungen anbieten. Genau wie seine Vorredner betonte auch er die Notwendigkeit einer qualifizierten Baubegleitung.