„Während meine Schwiegermutter die Tagespflege besucht, tanke ich Kraft“, sagt die
Wiehlerin Dorothee Schwarz. Sie erledige dann eigene Arztbesuche, Hausarbeiten und
Einkäufe oder unternehme etwas zur Entspannung. „Denn ich weiß ja, dass meine an
Demenz erkrankte Schwiegermutter bei den Johannitern gut aufgehoben ist“, erklärt sie. Für
den Umgang mit ihren an Demenz erkrankten Gästen hat die Tagespflege der Johanniter in
Wiehl jetzt auch die Note 1 vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen bekommen.
„Wir legen Wert darauf, die uns anvertrauten Menschen qualifiziert und fachlich kompetent
zu betreuen“, sagt Steffen Lengsfeld, Vorstand des Johanniter-Regionalverbands Rhein- /Oberberg. Er findet es bedenklich, dass derzeit immer häufiger ausschließlich
Ehrenamtliche oder kurzfristig geschulte Laien solche verantwortungsvollen Aufgaben
übernehmen: „Die Demenz ist eine sehr komplexe Erkrankung, die Betreuung der
Betroffenen erfordert viel Fachwissen.“
„Demenzbetreuung gehört in die Hände von Fachkräften“, betont auch Ute Schumacher, die
Leiterin der Sozialen Dienste im Johanniter-Regionalverband. In der Tagespflege der
Johanniter sind daher sieben examinierte Fachkräfte im Dienst. Ebenso wurden die Räume
der Tagespflege im Jahr 1998 barrierefrei und behindertengerecht konzipiert und erbaut.
Diese fachgerechte Ausstattung an Personal und Räumlichkeiten hatte ebenfalls der TÜV
Rheinland mit der Vergabe seines Siegels im Jahr 2011 an die Tagespflege bescheinigt.
In der Tagespflege gibt es ergotherapeutische Angebote wie gemeinsames Singen, Kochen
und kreatives Werken oder Bewegungsspiele. Gleichzeitig bleibt Raum für die eigenen
Wünsche und Bedürfnisse der Gäste. So finden sie unter anderem Schlafräume, in die sich
zurückziehen können. „Daneben bietet die Tagespflege eine Gemeinschaftsküche, einen
großen und lichten Wintergarten sowie einen Terrassenbereich, in dem sich die Gäste bei
schönem Wetter im Freien aufhalten können“, erklärt Leiter Peter Dünnwald.
Die Tagespflege arbeitet eng mit ortsansässigen Ärzten, Physiotherapeuten und Logopäden
zusammen. Ebenso gibt es regelmäßig Besuch von Kindern aus den Johanniter-Kitas sowie
dem Besuchshunde-Dienst der Johanniter. „Unser Angebot geht über die Betreuung hinaus“,
ergänzt Dünnwald. „Wir beraten und informieren unter anderem über die Möglichkeiten der
Finanzierung durch die Kassen, über weitere Entlastungsangebote, das
Pflegeneuausrichtungsgesetz und vieles mehr.“