Der Weltkindertag wird wie in jedem Jahr durch das Jugendamt der Stadt organisiert und unter Beteiligung vieler Einrichtungen ein buntes Familienprogramm präsentieren können.
Der evangelische Kindergarten Samenkorn ist seit vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Wiehler Bildungseinrichtungen und bietet heute täglich Bildungserlebnisse für 90 Kinder in vier Gruppen. In dem 2010 bezogenen Gebäude werden zurzeit Kinder ab dem zweiten Lebensjahr gefördert. Das Betreuungsangebot wird im kommenden Jahr durch die Aufnahme der ersten einjährigen Kinder komplettiert.
Auf einer Stellwand präsentieren die Marienkäfer- Kinder und ihre Erzieherinnen, Beate Leienbach, Natalie Lepp und Stephanie Schenk-Uelner, stolz die Erlebnisse der vergangenen Wochen.
Siebenwöchiges Projekt „Gemeinsam Wege gehen“
Während eines siebenwöchigen Projekts erkundeten die Kinder ihre Stadt Wiehl. Das passt zu dem Motto des diesjährigen Weltkindertages: „Jedes Kind hat Rechte“. Der Weltkindertag steht unter der Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig.„Eines unserer Rechte ist es, den eigenen Lebensraum zu kennen und sich sicher darin bewegen zu können“, sagt Heidi Repsch, Leiterin des evangelischen Kindergartens. Aus diesem Grund packten die Kinder aus der Marienkäfergruppe Rucksack und Stadtplan und machten sich auf, Neues zu entdecken. Die Kinder am Jokneam Platz in Wiehl. Hinten: Leo, Lena, Pia, Mika, Sophia, Marie, Louisa, Johanna. Vorne: Kiara, Norman, Sira-Maria, Leander, Laura Die Gruppe erlebte ihre Stadt hautnah. So besuchten sie den Wildpark, den neuen Busbahnhof, den Wiehlpark, die Eisdiele, die Johanniter Senioren- Tagespflege, das Polizeibüro sowie das Jugendamt. Die Kinder und Erzieherinnen wurden immer herzlich empfangen. Oftmals konnten sie einen Blick hinter die Kulissen werfen. Zu den sicherlich unvergesslichen Momenten zählte der Besuch bei dem „Chef von Wiehl“, Bürgermeister Werner Becker-Blonigen. Lina konnte sich an den Hochzeitstag ihrer Eltern erinnern und sagte freudig, als die Gruppe am Rathaus vorbeikam: „Hier haben Mama und Papa gehochzeitet!“ Die Idee, das Rathaus auch von innen kennenzulernen, war gleich geboren. Einen Anruf später, die Kinder konnten es kaum glauben, hatten sie einen Termin beim Bürgermeister.
Auch hier wurden die Kinder wieder mit offenen Armen empfangen. Werner Becker-Blonigen fragte die Kinder mit einem Lachen in den Augen: „Hat euch denn schon jemand mein Büro gezeigt? Aber da ist es etwas unordentlich…“ Wie beeindruckend das Büro doch wirkte, welch ein Gefühl für die Kinder, in dem Sessel von BB zu sitzen. „Und soooo unordentlich war das Büro gar nicht“, fanden sie.
Die Kinder berichten noch heute von ihren Eindrücken und haben mit Sicherheit ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mitgenommen.
Ergreifende Momente auf dem Friedhof
Ja, und dann gab es auch die Gänsehautmomente, die den Erzieherinnen zeigten, wie Kinder die Welt auf ihre ganz eigene Art und Weise empfinden. Auf Wunsch von Kiara besuchte die ganze Gruppe den Friedhof, auf dem ihre Mutter vor einem Jahr beigesetzt wurde. „Wir gehen zu meiner Mama.“ Nicht traurig, sondern stolz führte die Kleine die Kinder zur Grabstelle. „Hier ist meine Mama“, sagte sie und legte den selbst ausgesucht und gekauften Blumenstrauß auf das Grab. Es war eine sehr ergreifende Stimmung, aber die Kinder hatten auch Augen für die Schönheit einzelner Grabstellen. Kinder reduzieren ihre Augenmerke auf die für sie wesentlichen Details. Trauern und genießen können in ihrer kleinen Welt ganz dicht beieinander liegen. Sie erleben immer mit all ihren Sinnen, etwas was viele Erwachsene auf dem Weg zum Großwerden verloren haben.„Wir hoffen, den ein oder anderen am Weltkindertag im Wiehlpark zu treffen“, sagt Heidi Repsch stellvertretend für ihre Kolleginnen.