„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“

(12. Oktober 2015) Unter dem Motto „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ von Martin Buber folgten insgesamt 130 Besucher und Besucherinnen der Einladung zu einem außergewöhnlichen Begegnungsabend ins Ev. Gemeindehaus in Wiehl, der im Rahmen der Interkulturellen Woche stattfand.
Es waren vor allem syrische Flüchtlinge, die mit ihren Betreuerinnen und Betreuern nach Wiehl gekommen waren: aus Volkenrath, den „Bergdörfern“ und den Unterkünften aus dem Wiehler Umfeld.

Michael und Monika Höhn führten durch den Abend. Susanne Focke-Gebauer interviewte Flüchtlinge aus Volkenrath, die mit Hilfe einer Übersetzerin und eines Übersetzers über ihre Fluchtgründe, ihre Fluchtwege und ihre Odyssee berichteten, bis sie endlich Deutschland erreicht hatten. Bewegend erzählte in gut verständlichem Deutsch eine 28-jährige syrische Mutter mit ihren vier Kindern ihren Leidensweg vor drei Jahren, ihre mehrtägige Überfahrt in einem sieben Meter langen Boot und die Erkrankung ihrer Kinder, die dringend Hilfe benötigten. Inzwischen besuchen sie den Kindergarten und die Schule in Wiehl. Ein syrischer Orthopäde hatte einige wenige Fotos zur Verfügung gestellt, die ihn bei der Operation in der Klinik seiner Heimat zeigten und Fotos von der jetzt zerstörten Stadt. Die anwesenden Syrer dankten mit einem kräftigen Applaus für die freundliche Aufnahme und die Hilfsbereitschaft der vielen Ehrenamtler, von denen sie begleitet wurden. Für ein ganz besonderes Highlight hatten die beiden Musiker/innen Theresa Hellwig und Pepe Zamorano aus Chile (heute Köln) der Gruppe „Zanate“ gesorgt. Mit einfühlsamer lateinamerikanischer Musik und mutmachenden Widerstandsliedern von Victor Jara begeisterten sie die ZuhörerInnen, die zum Singen und Mitklatschen aufgefordert wurden. Ein reichhaltiges Buffet, das Katja Celik aus Wiehl zubereitet hatte und verschiedenen Fingerfood-Einzelspenden gab es Gespräche an Stehtischen, bis die Flüchtlinge wieder in ihre Unterkünfte und nach Hause gefahren wurden.

Gabi Burdy von der Flüchtlingshilfe Wiehl nahm einen symbolischen Scheck über 1.075 € für die Flüchtlingshilfe Wiehl entgegen. Dieser Betrag ergab sich aus der Kollekte des Ometepe-Gottesdienstes in der Wiehler Kirche. Der Fachausschuss Ometepe im Ev. Kirchenkreis An der Agger hatte beschlossen, die eingegangene Kollekte über 1.750 € zu teilen und der Flüchtlingshilfe Wiehl davon 875 € zu überweisen.

Monika Höhn