Hier, auf dem ausgedehnten Gelände der „Ahl Lejrskole“, nur durch ein schmales Waldstück vom feinsandigen Ostseestrand entfernt, verbrachten 36 aufgeweckte Teenager, in Begleitung von zwölf „ausgeschlafenen“ Betreuern abwechslungsreiche, lange Ferientage und kürzere, aber umso intensivere Nachterholungsphasen. Nach staubedingter 17-Stunden-Busanreise fühlten sich die Jugendlichen in den nächsten Tagen aber rasch heimisch und nach anfänglich durchwachsenem Wetter präsentierte sich Dänemark auch von seiner sonnigen Seite. Der im Freizeitheft, unter der Rubrik Wortschatz, erläuterte „Powerstoffmangel, der das diffuse Unbehagen das man verspürt, wenn W-LAN und LTE-Netz aus unbekannten Gründen nicht funktionieren, kann zu Atemnot und Panikattacken führen“ stellte sich glücklicherweise nicht ein, denn dazu blieb schlicht und ergreifend überhaupt keine Zeit. In den täglichen biblischen Themenzeiten beschäftigten sich die Kleingruppen mit den menschlichen Lebensphasen, beleuchteten Kindheit, Heranwachsen, Erwachsen sein, Älter werden und das Sterben im Hinblick auf Gottes Nähe zu seinen Menschen. Im Rahmen der Workshops Zumba, Kerzengießen, Volleyball, Capture the flag, Yoga am Strand oder der Herstellung farbenfroher Freunschaftsbändchen wurden neue Begabungen geweckt oder schon vorhandene aufgefrischt. Zwischenzeitlich aufkommendes „Räumweh, (-lt. Freizeitheft, Rubrik Wortschatz) das immer stärker werdende Bedürfnis die ganze Wohnung umzudekorieren und alle Möbel an andere Stellen zu rücken“, wurde mit groß angelegten Putzaktionen in allen Teilen des Hauses in Schach gehalten. Großen Spaßfaktor verbreiteten kooperative Abenteuerspiele, der „dänische Bettenbau“, der Lagerfeuerabend, „Schlag den Mitarbeiter“ und die legendären Schweinerei-Spiele, bei denen Mehl, Senf oder gewürzte Götterspeise auf Köpfen, in Gesichtern oder als Garnitur auf dem modischen Outfit landet. Die Speedboat-Exkursion mit den Sea-Rangern und zwei Ausflüge in die Städte Aarhus und Aalborg zählten zu den unvergesslichen Erlebnissen der zwölftägigen Ferienfreizeit. Obwohl der im Freizeitheft unter der Rubrik Wortschatz erwähnte Begriff „könstlich-Adj.-synthetische Geschmacksnote, die gleichzeitig künstlich und köstlich schmeckt“ sich eigentlich auf einen ganz besonderen Gaumenschmaus bezieht, trifft er auch zu einhundert Prozent auf die Jugendfreizeit 2016 zu: Ebeltoft - einfach könstlich. (so)
