Heike Paas
Die 40-Jährige aus Gummersbach-Derschlag ist neue Koordinatorin des Ambulanten
Malteser-Hospizdienstes für Wiehl und Nümbrecht und steht damit Leiterin Conny Kehrbaum
und Koordinatorin Sandra Karsten zur Seite. „Es ist eine dankbare Aufgabe, die mir sehr viel
Freude macht“, beschreibt Heike Paas ihren neu aufgenommenen Dienst.
„Wie sollen wir das schaffen?“, das fragen Sterbende und ihre Angehörigen angesichts eines
letzten Lebenswegs. „Wir können dann mit ihnen ein breites Netzwerk der ambulanten
Begleitung flechten – unter anderem mit Pallitativ-Pflegedienst und Hospizhelfern, mit Ärzten
und Apotheken, mit Nachbarschaftshilfe und hauswirtschaftlichen Diensten“, erklärt Heike
Paas. Zudem werde bei komplexen Symptomen der Kontakt zu einer stationären Einrichtung
wie Hospiz oder Palliativstation aufgenommen: „Denn dort gibt es Fachleute, die rund um die
Uhr eine hochwertige Wund- und Schmerzversorgung leisten.“
Sie selbst empfindet ihren Dienst auch als eine Bereicherung für das eigene Leben. „Bisher
war ich vorrangig im medizinischen Bereich tätig und arbeitete in der Hausarzt-Praxis meines
Mannes mit“, berichtet die neue Koordinatorin. Jetzt erlebe sie, dass neben der
medizinischen Betreuung bei der psychosozialen Begleitung die Kommunikation in den
Mittelpunkt rücke. „Es zählt allein das, was sich sterbende Menschen auf ihrem letzten
Lebensweg wünschen.“
Derzeit nimmt die neue Malteser-Mitarbeiterin an einer Ausbildung in Palliativ Care teil,
außerdem belegt sie Seminare zu Koordination und Führungskompetenz. Denn neben der
Beratung und Begleitung gehört das Abstimmen und Zusammenstellen der ehrenamtlichen
Einsätze zu ihren Aufgaben. Derzeit gibt es 52 ausgebildete und zehn in der Ausbildung
befindliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer bei den Maltesern in Wiehl. „Ich bin dankbar dass mir die Malteser die Fortbildungen ermöglichen und freue mich sehr darüber, dass
diese große Hilfsorganisation mich so herzlich in ihrer Mitte aufgenommen hat.“
Wer sich für die Hospiz- und Palliativarbeit aus- und fortbilden lässt, blickt zuerst immer auch
auf eigene Erlebnisse mit Verlust und Trauer. „Für mich steht dabei der aktuelle Umbruch in
meinem Leben im Fokus“, sagt Heike Paas. Denn eine tiefgreifende Veränderung in ihrem
Alltag führte sie nicht zuletzt von der Mitarbeit in der Praxis ihres Mannes zum Dienst bei den
Maltesern: Ihr Ehemann Stefanus Paas hatte als Hausarzt neben Palliativpatienten mit
erhöhtem Schmerzmittelbedarf auch chronisch kranke Patienten medikamentös versorgt –
und damit die von den Krankenkassen vorgegebenen Arzneimittel-Budgets überschritten.
Das brachte ihm Geldbußen und zähe Auseinandersetzungen mit den Krankenkassen ein,
der Hausarzt schloss schließlich seine Praxis in Bergneustadt und nahm eine feste
Anstellung in der Schweiz auf. „Da musste auch ich mich neu sortieren“, berichtet Heike
Paas, die mit den zwei gemeinsamen Kindern im Alter von fünf und elf Jahren in
Deutschland wohnen geblieben ist. Die Familie trifft sich nun an jedem Wochenende und
führt ihr Familienleben in Oberberg und der Schweiz.
„Die Stellenausschreibung von den Maltesern kam passend zu diesem Zeitpunkt, und ich
empfand sie als einen Wink des Himmels“, sagt die Koordinatorin. Und nun erlebe sie, dass
bei den Maltesern die Wirtschaftlichkeit den Umgang mit den Sterbenden nicht bestimme. Im
Gegenteil: „Hier steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Vordergrund.“
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