Gruppenbild der Tanzgruppen
Begrüßen durfte die Kreisgruppe etliche Vertreter und Gäste der Nachbarkreisgruppen Drabenderhöhe, Gummersbach, Siegen, Leverkusen und Wuppertal. Für viele Gäste lohnte sich das pünktliche Erscheinen zum traditionellen Auftaktprogramm gleich in zweierlei Hinsicht: zum einen sicherten sie sich noch einen Sitzplatz – schließlich waren schnell alle Plätze restlos besetzt – und zum anderen wurden sie mit einem sensationellen Programm belohnt. Die neu gegründete Kinder- und Jugendtheatergruppe der Kreisgruppe gab ihr Debüt mit dem selbstinszenierten Sketch „Begegnungen in Siebenbürgen“.
Die jungen Schauspieler, von links nach rechts: Luisa Zemaj, Mara Kessmann, Anna-Sophie Wolff, Alina-Marie Zils, Jana Kessmann und Jannis Schoger
Die Darsteller nahmen ihre Gäste mit viel Charme und Humor mit auf eine kurze Reise in das sozio-kulturelle Spannungsfeld, in dem sie sich als Kinder siebenbürgischer Eltern nur allzu oft befinden. So wurden die Zuschauer über die Sprachbarrieren zwischen Hosomokesch und Burduzesch aufgeklärt, ebenso auch darüber, dass Vignetten nicht als Brotaufstrich (Vinete) genießbar sind und das Grooven nichts mit dem Groaven zu tun hat oder dass man seine Hände besser für sinnvolle Sachen, wie zum Beispiel das Melken von Kühen, einsetzen sollte, als damit ständig auf einer Scheibe rum zu wischen (Display eines Smartphones). Es wurde auch darüber gehadert, ob die Volkstänze endgültig dem letzten Jahrhundert zugeschrieben werden müssen. Auch eine kurze Romanze auf der Lügenbrücke in Hermannstadt durfte nicht fehlen, bis die Noichtgliock jedoch dem ganzen Geschehen auf der Bühne ein Ende setzte.
Die jungen Darsteller Luisa Zimaj, Anna-Sophie Wolff, Alina Marie Zils, Mara Kessmann, Jana Kessmann und Jannis Schoger ernteten viel Applaus. Einige Gäste bedauerten aber im Nachhinein den kurzweiligen Verlauf des Sketches; sie dürfen sich allerdings freuen, denn die Darsteller haben bereits entschieden: Fortsetzung folgt!
Die Jugendtanzgruppe in Aktion
Nach diesem entzückenden Einstieg in das Programm folgte jedoch die Krönung des Abends: rund fünfzig Trachtenträger der Kinder- /Jugend- und Erwachsenentanzgruppe marschierten in den Saal ein – Gänsehauterlebnis pur! Alle vier Tanzgruppen der Kreisgruppe führten mit sehr großer Begeisterung jeweils zwei neu einstudierte Tänze auf. Die jüngste Teilnehmerin der Kindertanzgruppe war gerade mal drei Jahre alt und auch ihr schien der Spaß an der Sache regelrecht ins Gesicht geschrieben zu stehen. Zwischendurch ließ es sich der Vorstandsvorsitzende Horst Kessmann nicht nehmen, die Jugendtanzgruppe, die erst seit Anfang des Jahres besteht, angemessen zu ehren. Schließlich haben sie beim vergangenen Volkstanzwettbewerb der SJD im Oktober in Horgau bei Augsburg den zweiten Platz errungen, wo sie mit neun Tanzpaaren auftraten. Es ist ein geschichtsträchtiger Erfolg: In den letzten 25 Jahren der Geschichte des Volkstanzwettbewerbes der SJD sind sie die erste Tanzgruppe, die für das Land NRW auf das Siegerpodest steigen durfte! Ein großer Dank an dieser Stelle gilt den Leitern der Tanzgruppen, die mit viel Engagement die vier Tanzgruppen der Kreisgruppe leiten: Ursula Müller, Winfried Göllner, Birgit und Horst Kessmann mit Tochter Jana Kessmann.
Mit dem Ausmarsch der Volkstänzer endete der kulturelle Teil des Abends und viele Gäste zögerten nicht lange, bis sie die Tanzfläche stürmten. Die sollte den ganzen Abend bis in die späte Nacht hinein nicht mehr leer werden. Die Feeling-Band aus dem Stuttgarter Raum spielte in diesem Jahr zum dritten Mal zum Tanz auf und stellte hunderte von tanzfreudigen Menschen äußerst zufrieden. Sie boten ein gemischtes Repertoire und trafen stets den Musikgeschmack der Gäste, nicht zuletzt auch der vielen Jugendlichen, die sich von der Tanzfläche nicht mehr wegrührten.
An der Getränke- und Essens-Theke konnten sich die Gäste zwischendurch stärken. Es gab wahre Gaumenfreuden: Hausbrot mit Griebenschmalz oder Evangelischer Speck, Baumstriezel und Bratwurst/gebratene Kochwurst mit Palukes und Sauerkraut. Ein großer Dank geht an alle tüchtigen Helferinnen und Helfer, die den ganzen Abend nicht müde wurden, die vielen Gäste angemessen zu versorgen. Insbesondere Ingmar Gusbeth sei gedankt, der die große logistische Aufgabe, bezüglich der Bereitstellung aller Getränke, mit Bravour Jahr für Jahr meistert.
Die jüngste Trachtenträgerin, die kleine Elisabeth, fast 3, vor der Theaterkulisse
Um kurz nach 3:00 Uhr morgens sollte der Kathreinenball schließlich symbolisch beendet werden. Es befanden sich noch über zehn Duzend Menschen auf der Tanzfläche als die Band das Lied „Wahre Freundschaft“ anstimmte. Aus voller Kehle sangen alle eng umschlungen mit. Mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl im Herzen verabschiedeten sich nach dem Lied viele Gäste und gingen ihrer Wege und andere nutzten noch die eine oder andere Zugabe, bevor sie auch gut gelaunt im nächtlichen Dunst einer Novembernacht verschwanden.
Nach den Aufräumarbeiten am Sonntag blickte der gesamte Vorstand zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfern müde aber sehr zufrieden auf den traditionellen Kathreinenball 2017 zurück.
Agathe Wolff