Bürgerforum für die Zukunft von Drabenderhöhe

(9. September 2018) Wie soll sich Drabenderhöhe entwickeln? Welche Ziele sollen in Zukunft verfolgt werden und welche Ideen gibt es zur Umsetzung?
Ein wichtiger und gern genutzter Mittelpunkt und Veranstaltungsort für Jugendarbeit, Vereinsleben und kulturelle Veranstaltungen ist das Kulturhaus Drabenderhöhe-Siebenbürgen, das im Zuge eines kompakten integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für Drabenderhöhe neu gestaltet werden soll. Die Stadt Wiehl denkt aber auch an eine konzeptionelle Weiterentwicklung als Stadtteilhaus, das neue Impulse für das Zusammenleben in Drabenderhöhe ermöglichen soll.

Bürgermeister Ulrich Stücker hatte am 30.08.2018 zum "Wiehlgespräch Drabenderhöhe" ins Kulturhaus eingeladen und freute sich über die große Resonanz durch die Bevölkerung, die die Gelegenheit wahrnahm, ihre Visionen von der Zukunft des Ortes an den Mann zu bringen. Die Bürger hatten viele Ideen und Vorschläge:

Ein Kinderspielplatz im Park zwischen Altenheim- und Grundschule mit Aktivierung des Brunnens, Wasserspielen und einem öffentlichen Grillplatz für Familien. Ein Kreisverkehr an der Kirche, um die Kreuzung in der Ortsmitte zu entschärfen! Mehr Mobilität und Bildungsangebote für alle Bevölkerungsschichten, Barrierefreiheit am Siebenbürger Platz, mehr Sicherheit vor der Schule, mehr Parkplätze sowie Radwege Richtung Forst und Bielstein. Ein modernisiertes Kulturhaus mit Fahrstuhl, neuer Küche und Beschallungsanlage, ein Bolzplatz für Fußball oder Basketball und eine BMX-Bahn. Das sind nur einige der Anregungen und Wünsche, die geäußert wurden. Rund 180 Interessenten kamen zur Gesprächsrunde und Bürgermeister Stücker, der die Entwicklung des Ortes als Gemeinschaftsaufgabe sieht, freute sich über den regen Austausch und das Interesse der Menschen, die eine Fülle von Anregungen gaben.

Die Erstellung eines kompakten integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für Drabenderhöhe stellt eine Handlungsstrategie für die zukünftige Entwicklung dar. Lokal abgestimmte Lösungen zu entwickeln und Maßnahmen zur Umsetzung vorzuschlagen, sind Voraussetzung für den Erhalt von Fördermitteln aus der Städtebauförderung von Bund und Land.

Die von der Stadtverwaltung beauftragten Büros Post Welters & Partner sowie Fastra (Fachberatung für Sozialplanung und Bürgerengagement) hatten im Vorfeld Themen erarbeitet, die einen Orientierungsrahmen für die zukünftige Entwicklung von Drabenderhöhe bilden sollte. Bürgermeister Stücker unterstrich: "Drabenderhöhe ist uns wichtig. Wir haben keine fertigen Pläne in der Schublade, sondern wollen diesen Weg gemeinsam gehen." In vier Workshop-Gruppen wurden Leitziele diskutiert, auf Zettel notiert und an Wände gepinnt. Kinderspielplätze und VHS-Kurse werden gewünscht. Auch Generationshäuser waren ein Thema und Anreize zur Vermietung sollen geschaffen werden, weil es große Häuser gäbe, in denen nur ein oder zwei Personen wohnen. An jeder Station wurde eifrig diskutiert mit Professor Helmut Welters, den Stadtplanern Benedikt Reitz und David Rohe sowie Jutta Stratmann, denn es ging um die Zukunft des Ortes und was gemeinsam verbessert werden kann.

Da wurden bauliche und funktionale Mängel am und im Kulturhaus und Jugendheim angesprochen, ebenso wie die Gestaltung des öffentlichen Raumes, beispielsweise am Siebenbürger Platz. Jutta Stratmann vom Büro Fastra möchte Bildungsangebote und generationsübergreifende Strukturen und Angebote für Erwachsene stärken, denkt auch an Internet und WLan für das Jugendheim und dass man die Geschichten von siebenbürgischer Heimatstube und der "Grünen Scheune" über neue Medien verbinden könne.Stadtplaner Daniel Reitz führte aus, dass die Einwohnerzahl, nachdem sie im Jahr 2000 stagnierte, wieder leicht angestiegen sei und keine "Schrumpfung der Bevölkerung" erkennbar sei. Den Menschen gefalle die gute Nachbarschaft, das Vereinsleben und die gute Vernetzung von Altenheim, Ärzten, Geschäften, Kindergarten, Schule, Sport und Vereinen. Der Anteil von "Hochbetagten" zwischen 70 und 80 Jahren sei hoch bei ihnen, so Reitz. Es bestehe der Wunsch nach mehr Mobilität, beispielsweise Bürgerbusse und barrierefreie Wege für Rollator und Rollstuhl.

Bis Ende des Jahres wollen die Stadtplaner einen Maßnahmenkatalog erarbeiten.