In den letzten Jahren wurden in Abstimmung aller beteiligter Stakeholder (u.a. der UNESCO und der Kinderhilfe
Uganda e.V.) unterschiedliche Projekte initiiert und Strukturen geschaffen, die das Leben und Lernen am Ikirah-
Education-Centre verbessern sollen. Durch eine nachhaltige und innovative Zusammenarbeit wurde die Kooperation
2015 als DAS Modelprojekt Ugandas im Bildungsbereich bei der Nachhaltigkeitskonferenz der UNESCO in Tokio
vorgestellt. Zudem erhielt das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl zum zweiten Mal vom Bildungsministerium des
Landes Nordrhein-Westfalen und der Natur- und Umweltschutzakademie NRW zur Freude der Kooperationspartner das
Zertifikat „Schule der Zukunft“. Ein unglaublicher Erfolg und Bestätigung für die intensive Arbeit.
Am 13.10.2018 begann die Reise endlich: von Frankfurt über Brüssel und Kigali nach Entebbe. Nach der Ankunft ging
es direkt weiter zur Provinzhauptstadt Masaka im Süden Ugandas und von dort aus direkt zur Partnerschule. Die Gäste
wurden sehr herzlich begrüßt. Doch diesmal gab es eine Neuerung. In Anlehnung an das Sportprofil des Wiehler
Gymnasiums fand an der ugandischen Partnerschule ein „Sportprofiltag“ statt. Alle Kinder traten in unterschiedlichen
Wettkämpfen gegeneinander an. Ziel ist es, zukünftig durch den Sport schwächere Kinder zu fördern und talentierte
Kinder zu fordern. Der Tag endete mit einem rauschenden Fest, mit Eltern, Schülern und Regierungsvertretern. In den
folgenden Tagen wurde eine gemeinsame Bestandsaufnahme der Kooperation vorgenommen. Insbesondere das große
Anliegen aller Beteiligten, sauberes Trinkwasser für alle Schülerinnen und Schülern zur Verfügung zu stellen, erfuhr in
der letzten Zeit eine positive Wende. Durch u.a. Wasserzisternen, Solarkocher und SODIS (eine Methode, durch die
Wasser mithilfe von UV Strahlen keimfreier wird) sowie zusätzliche Finanzmittel der Kommune konnte die Schule durch
eine lokale Kooperation an das Wassernetz der Gemeinde angeschlossen werden. Dies ergänzt die vorhandenen
Wasserspeicher der Schule, insbesondere den Bedarf der Biogasanlage, die nach wie vor einen großen Beitrag zur
Energieversorgung leistet. Zudem ist die Schule jetzt dezentral mit unterschiedlichen Solarpanels ausgestattet, sodass
eine Stromversorgung in fast allen Gebäuden der Schule gewährleistet ist.
Auch das Miteinander hat sich entwickelt. So wurde das Modell der Streitschlichtung des Dietrich-Bonhoeffer-
Gymnasiums übernommen und weiterentwickelt. Bewegung und Lernen haben einen größeren Stellenwert bekommen.
Vorbild ist das Sportprofil des DBG. So ist nun beispielsweise eine zusätzliche Bewegungszeit fest im Stundenplan
verankert. Um das Lernen sowie das Miteinander durch Sport weiter zu intensivieren, gelang es Frau Sengöl (Lehrerin
am DBG) und ihrem Mann, ein umfangreiches Fußball-Starterkit durch den Fußballverein Viktoria Köln sowie Nico
Pellatz (hashtag-one.de) zu organisieren. Auf dieser Basis können nun weitere Strukturen geschaffen und bestehende
weiterentwickelt werden. Vor Ort konnten die Materialien direkt in diversen Trainingseinheiten sowie einem großen
Abschlussspiel getestet werden. Leider verlor die Wiehler Delegation das Spiel.
Durch Eigeninitiative wie die Seifenproduktion hat es die Schulleitung im vergangenen Jahr geschafft, die dringend
notwendige Zementierung der Böden in den Klassenräumen durch entsprechende Finanzierung voran zu treiben.
Jedoch besteht hier noch immer größerer Handlungsbedarf.
Das gemeinsame Anliegen beider Schulen beschreiben der Schulleiter des IEC sowie Herr Strebe wie folgt: „Wir
möchten auf lange Sicht weitere nachhaltige Kreisläufe in Eigenverantwortung schaffen, die zu unabhängigem Handeln
führen.“ Um den Austausch von Ideen weiter zu intensiveren und das kulturelle Verständnis stärker zu fördern, wird
versucht, zum 50-jährigen Jubiläum des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums den Schulleiter Kabugu Hamuza sowie eine
Schülerin nach Deutschland einzuladen.
Im zweiten Teil der Reise wurde die artenreiche Flora und Fauna des ostafrikanischen Landes erkundet. Ein Besuch des
Queen-Elizabeth-Nationalparks war ein weiterer Höhepunkt der Reise. Typische Tiere der Savannenlandschaft wie
Elefanten, Antilopen, Löwen und Nilpferde konnten hautnah und in freier Wildbahn beobachtet werden. Auch
Expeditionen in die wenigen verbliebenen Regenwaldgebiete (Mabira und Kibale) zum Schimpansentrekking durften
nicht fehlen.