Wiehler machten mit beim "Tag der Johanniter" in der Paderborner Innenstadt

(29. Mai 2006) In der Paderborner Innenstadt ist ein Arbeitsgerüst zusammengebrochen, einer der abgestürzten Handwerker klagt über Rückenschmerzen und kann sich nicht mehr bewegen.
Rettungsaktionen in der Fußgängerzone

Seinem Kollegen steckt sogar das Stück eines Metallrohrs im Bauch. Einige hundert Meter weiter sind zwei Jungen in der Fußgängerzone gestürzt, einer von ihnen blutet am Kopf, der andere jammert über seinen schmerzenden Arm.

Jüngster Mitreisender war der zweieinhalbjährige Dustin aus Wiehl. Er verfolgte das Geschehen auf den Schultern seines Vaters, dem Johanniter-Rettungsassistenten Andreas Vollmer.Jüngster Mitreisender war der zweieinhalbjährige Dustin aus Wiehl. Er verfolgte das Geschehen auf den Schultern seines Vaters, dem Johanniter-Rettungsassistenten Andreas Vollmer. Zum Glück waren diese und noch einige andere Notfallsituationen nur gestellt: Beim "Tag der Johanniter" des NRW-Landesverbandes der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) in Paderborn dienten diese Szenen am Samstag, 27. Mai, der Demonstration von Erste-Hilfe-Maßnahmen. An der Veranstaltung nahmen 1200 Haupt- und Ehrenamtler der Johanniter-Unfall-Hilfe aus dem ganzen Bundesland, Johanniterritter und Ordenschwestern sowie sechs Teams der Johanniter aus Polen und ein Team der St. John Ambulance aus Nord-Irland teil. Zu den insgesamt 48 teilnehmenden Erste-Hilfe-Mannschaften gehörte auch ein Wiehler Sanitäter-Team sowie sieben 13- bis 15-Jährige aus der Johanniter-Jugendgruppe Wiehl.

"Wir wollen die Bevölkerung nicht nur von der Leistungsfähigkeit eines modernen Rettungsdienstes überzeugen, sondern auch zum Mitfeiern einladen", hatte der Landesverband angekündigt, der alle zwei Jahre den "Tag der Johanniter" durchführt. Die Johanniter waren freitagabends von Landrat und Schirmherr Manfred Müller empfangen worden, am Samstagmorgen gab es einen Gottesdienst in der Paderborner Abdinghofkirche. Bei den Johannitern werde die Sehnsucht nach Leben gestillt, meinte dort JUH-Landesjugendpfarrer Stefan Bergner. "Die Menschen fühlen sich bei uns aufgehoben und angenommen, sei es als Mitglied in unseren Gruppen oder wenn sie durch uns betreut werden." Zum Glück nur gestellt: Der Drabenderhöher Rettungssanitäter Carsten Barf versorgt einen gestürzten Arbeiter, dem ein Metallrohr im Bauch steckt.Zum Glück nur gestellt: Der Drabenderhöher Rettungssanitäter Carsten Barf versorgt einen gestürzten Arbeiter, dem ein Metallrohr im Bauch steckt. An den insgesamt 20 Stationen in der Innenstadt demonstrierten dann auch die Wiehler Johanniter die Erste-Hilfe-Maßnahmen. Madelaine Graef und Jessica Tekert von der Wiehler Jugendgruppe legten dem gestürzten Jungen in der Fußgängerzone einen Kopfverband an und brachten ihn in die stabile Seitenlage. Ihre Gruppenkolleginnen Lena Adomaitis und Kathrin Schinker halfen beim Transport einer Trage über Paletten und Bänke. Dabei achteten sie sorgfältig darauf, dass die mit Wasser gefüllte Schüssel auf der Trage nicht überschwappte.

Nadine Achterberg und Jonas van Treeck kümmerten sich derweil um den vom Gerüst gestürzten Handwerker. Beide machen zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Johannitern in Wiehl und sind mittlerweile ausgebildete Rettungssanitäter.

Die Wiehler Rettungssanitäter Dennis Krieger und Carsten Barf führten zuvor unter den Augen vieler Zuschauer die Herz-Lungen-Wiederbelebung an einer Puppe vor. Dennis Krieger feierte übrigens beim "Tag der Johanniter" am Samstag seinen 22. Geburtstag. Zu seinen ersten Gratulanten gehörte Hans-Peter von Kirchbach, der Präsident der deutschen Johanniter-Unfall-Hilfe.

Die Rettungssanitäter Dennis Krieger (l.) und Carsten Barf demonstrieren die Herz-Lungen-Wiederbelebung.Die Rettungssanitäter Dennis Krieger (l.) und Carsten Barf demonstrieren die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Lena Adomaitis und Kathrin Schinker (r.) bringen eine Trage samt Wasserschüssel über die Hindernisse.Lena Adomaitis und Kathrin Schinker (r.) bringen eine Trage samt Wasserschüssel über die Hindernisse. In der Fußgängerzone von Paderborn demonstrieren Madelaine Graef (l.) und Jessica Tekert von der Wiehler Johanniter-Jugend das Versorgen einer Kopfverletzung.In der Fußgängerzone von Paderborn demonstrieren Madelaine Graef (l.) und Jessica Tekert von der Wiehler Johanniter-Jugend das Versorgen einer Kopfverletzung.