von links: Hospizleiterin Gerlinde Tuzan, stellvertretende Kreisausschuss-Vorsitzende Frau Dr. Corinna Banek, Elisabeth Freifrau von Spieß, Vizepräsidentin des Malteser-Hilfsdienstes, und Dr. Jorg Nürmberger, Leiter des Kreisgesundheitsamtes.
"Die Warteliste zeigt, dass es einen wirklich großen Bedarf an Hospizplätzen gibt", sagte Dr. Jorg Nürmberger, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, bei seinem Rundgang durch das Wiehler Johannes Hospiz. Diese Nachfrage habe der Kreis bereits vorausgesehen, erklärte Nürmberger. Darum habe der Oberbergische Kreis der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) im Jahr 2003 offiziell den Bedarf eines Hospizes für Oberberg bestätigt. Damit war die Mitfinanzierung der Einrichtung durch die Stiftungen sowie die Kranken- und Pflegekassen gesichert.
Die Mitglieder des Kreisausschusses für Gesundheit, Feuerschutz und Rettungswesen machten sich nun am Mittwoch, 31. August, selber ein Bild von der Arbeit in der stationären Einrichtung. Sie hatten ihre erste Sitzung nach der Sommerpause in den Schulungsraum des Hospizes verlegt und ließen sich vor ihrer Tagung von Hospizleiterin Gerlinde Tuzan durch das Haus führen.
Führung mit Hospizleiterin Gerlinde Tuzan (links) in der "Bergischen Stube", der Cafeteria des Hospizes. Zehn Jahre Erfahrung in der Sterbebegleitung
"Das Hospiz ist voll belegt, und für jeden der zehn Plätze liegen zurzeit vier Aufnahmeanträge vor", berichtete Tuzan. Die bisherigen Bewohnerinnen und Bewohner litten zu 80 Prozent an Tumorerkrankungen. Für das Personal und die Ehrenamtlichen der ambulanten Malteser-Hospizgruppe erfordere die Arbeit viel Kraft und persönlichen Einsatz: "Sie werden mit der Wut und der Trauer der Angehörigen konfrontiert und helfen ihnen, diese Gefühle zu verarbeiten."
Führung im Atrium des Johannes Hospizes.
Sie sei stolz auf diese gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Johannitern und Maltesern, betonte beim Rundgang Elisabeth Freifrau von Spieß, die Vizepräsidentin des deutschen Malteser Hilfsdienstes: "Die ambulante Hospizgruppe der Malteser hat in Wiehl zehn Jahre lang Erfahrungen in der Sterbebegleitung gesammelt, auf ihre Kenntnisse kann die Arbeit im Hospiz aufbauen."
Das Bestehen einer ambulanten Hospizarbeit war eine der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Errichtung des Hospizes gewesen. "Nun arbeiten wir im Hospiz als gleichberechtigte Partner", meinte von Spieß. "Dabei haben wir nicht nur den gleichen Auftrag, sondern auch die gleichen Wurzeln", erklärte sie mit Blick auf die gemeinsame Ordensgeschichte von Maltesern und Johannitern.