„Lückenlos“ für Kinder und Jugendliche

(12. Februar 2021) Gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis sowie den Städten Gummersbach, Radevormwald und Wipperfürth unterstützt die Stadt Wiehl den Verein „Lebensfarben“ – und damit Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern.
Gefühle von Angst und Einsamkeit gehören zum Alltag von Kindern und Jugendlichen, die mit psychisch- und suchtkranken Eltern zusammenleben. Sie fühlen sich verantwortlich für ihre Eltern und können doch nichts an den schlimmen Zuständen in der Familie ändern. Diese Kinder und Jugendlichen haben so viele Sorgen, dass sie nicht „einfach Kind“ sein können. Der Dachverband Gemeindepsychiatrie geht davon aus, dass bundesweit jedes sechste Kind durch psychisch erkrankte Eltern belastet ist. Der Oberbergischer Kreis, die Städte Gummersbach, Radevormwald, Wipperfürth und Wiehl und der Verein Lebensfarben - Hilfen für Kinder und Jugendliche e.V. wollen ihnen gemeinsam helfen.

Mit dem jetzt gestarteten Gemeinschaftsprojekt „Lückenlos“ haben die Kooperationspartner eine gemeinsame Vorgehensweise vereinbart, um Kinder von psychisch kranken und suchtkranken Eltern zu unterstützen. „Die Stärkung unserer Oberbergischen Kinder liegt mir sehr am Herzen. Die Bedeutung der Zusammenarbeit wird an diesem sehr erfolgreichen Handeln aller Akteure ganz besonders deutlich. Auch danke ich dem Landschaftsverband Rheinland für seine fachliche und finanzielle Förderung.“, sagt Landrat Jochen Hagt.

Die Koordinierungsstelle für Gesellschaftliche Entwicklung des Oberbergischen Kreises brachte die Akteure zusammen: die Leitungen der städtischen Jugendämter, des Kreisjugendamtes sowie des Kreisgesundheitsamtes/Soziale Dienste und den Verein Lebensfarben e.V. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) stand beratend zur Seite und unterstützt den gemeinsam gestellten Förderantrag der Akteure über zwei Jahre hinweg mit einem Gesamtbeitrag von rund 150.000 Euro. „Dank der Koordinierungsstelle für Gesellschaftliche Entwicklung im Oberbergischen Kreis erhielten wir die Idee und die Plattform der kreisweiten Zusammenarbeit. Das dort vorhandene Förder-Know-How ist auch sehr hilfreich. Denn durch Kooperation und Förderung wird das umsatzstarke Projekt im gesamten Oberbergischen Kreis erst möglich“, sagt der Vorsitzende des Vereins Lebensfarben e.V., Hubertus Vierschilling.

Das bereits erfolgreiche Angebot der engagierten und erfahrenen Akteure von Lebensfarben e.V. kann in die Fläche gebracht werden. Die Umsetzung des Projektes „Lückenlos“ und damit der Ausbau zur flächendeckenden Versorgung des Angebotes des Vereins Lebensfarben e.V. im Oberbergischen Kreis, erfolgt durch den Verein: Kinder von psychisch erkrankten und suchtkranken Eltern erhalten Paten an ihre Seite. Diese begleiten die Kinder bei Alltagsfragen. Die Paten erhalten vor ihrem Einsatz eine qualifizierte Weiterbildung durch den Verein. Dieser steht den Paten auch während ihres aktiven ehrenamtlichen Einsatzes hilfreich begleitend zur Verfügung. Ein erweitertes Führungszeugnis ist erforderlich.

Jetzt werden weitere Freiwillige gesucht, die sich ehrenamtlich als Paten engagieren möchten. „Mit dem leicht zugänglichen Angebot von Lebensfarben möchten wir Kindern und Jugendlichen aus betroffenen Familien unkompliziert Unterstützung und Hilfe anbieten und damit eine Lücke in der Versorgung im gesamten Oberbergischen Kreis schließen. Wir freuen uns, anerkannter Partner im psychosozialen Hilfenetz und der Jugendhilfe des Oberbergischen Kreises zu sein. Auf diese Hilfen können wir jederzeit zurückgreifen, selbstverständlich nur in Absprache und mit Zustimmung der Familien“, sagt Sandra Karsten, Vorsitzende und Geschäftsführerin des Vereins Lebensfarben e.V.

Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker unterstützt die Initiative: „Das ehrenamtliche Engagement des Vereins 'Lebensfarben' trägt sehr viel dazu bei, dass Kinder und Jugendliche psychisch kranker Eltern Unterstützung erfahren. Da die Nachfrage groß ist, freue ich mich über die Förderung, damit das Angebot ausgebaut werden kann. Und dass alle oberbergischen Jugendämter sowie das Kreis-Gesundheitsamt geschlossen hinter der Förderung stehen, ist ein erfreulicher Aspekt.“

Kontakt:
E-Mail: [email protected]
Telefon: 02262 794-9546, Sandra Karsten