Landrat Jochen Hagt wertet das sogenannte On-Demand-Angebot als „eine innovative Idee“, die als Ergänzung zu den bestehenden ÖPNV-Angeboten - wie den Buslinien der OVAG oder den Bürgerbussen - zu sehen ist. „Es wird nicht die eine Lösung geben, die das Problem der Mobilität im ländlichen Raum allein löst.“ Doch das Pilotprojekt bindet Ortschaften wie beispielsweise Büddelhagen, Drabenderhöhe, Immen oder Gassenhagen im Westen Wiehls an den öffentlichen Personennahverkehr an.
Neben den Haltepunkten westlich von Wiehl gibt es im Stadtzentrum zwei weitere Haltepunkte. Zum einen der Weiherplatz, damit die Fahrgäste den örtlichen Einzelhandel erreichen können, und zum anderen der Busbahnhof Wiehl, als zentraler Umsteigepunkt. Insgesamt gibt es mehr als 50 Haltepunkte. monti hält sowohl an bestehenden Bushaltestellen als auch an den über 30 neu im bediengebiet eingerichteten "virtuellen Haltepunkten".
Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker hat schon vor dem Start von monti Anfragen aus weiteren Dörfern im Osten der Stadt erhalten: „Wir fangen mal im Wiehler Westen an und wenn das Angebot gut angenommen wird, kann man über eine Ausweitung nachdenken.“ Aktuell erarbeitet die Stadt ein Mobilitätskonzept, in das monti bereits einbezogen ist.
Aktuell stehen zwei London-Taxis bereit, die mit ihrer mehrfarbigen Lackierung und dem markanten Schriftzug „monti macht mich mobil“ auffallen. Wer die Hybrid-Autos nutzen möchte, bestellt sich monti über die kostenlose App, die sich mit dem Stichwort OVAG monti bei Apple und im Playstore herunterladen lässt. Fahrgäste ohne Smartphone ordern den mobilen Service telefonisch unter 02261 911271. Für Mobilitätseingeschränkte stehen wahlweise eine Rampe, eine zusätzliche Trittstufe oder ein aus dem Fahrzeug drehender Schwenksitz bereit, um bequem ein- und aussteigen zu können. Die Wartezeiten sollen nicht länger als 30 Minuten betragen und der Weg zur Haltestelle von monti werde idealerweise nicht länger als 350 m sein, sagt Corinna Güllner, Geschäftsführerin der OVAG. Aus den Wünschen der Fahrgäste wird eine ideale Fahrtstrecke errechnet, die bis zu sechs Fahrgäste (coronabedingt aktuell maximal vier Fahrgäste) gemeinsam an die jeweiligen Ziele fährt.
Berechnet wird nach VRS-Tarif mit einem Serviceaufschlag. Die Bezahlung erfolgt im Fahrzeug oder über Kreditkarte. Zukünftig soll auch eine PayPal-Anweisung möglich sein. Corinna Güllner betont die Flexibilität dieses On-Demand-Angebots: monti fährt auf Nachfrage und steht unabhängig von festen Routen und vorgegebenen Fahrplänen zur Verfügung. monti soll für alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen nutzbar sein. Betriebszeiten sind deshalb auch in den späteren Abendstunden vorgesehen:
- montags bis donnerstags von 6-22 Uhr,
- freitags von 6-24 Uhr,
- samstags von 8-24 Uhr und
- sonntags von 8-22 Uhr
Bis dieses Konzept an den Start gehen konnte, hat es insgesamt drei Jahre gedauert, erläutert Kreis-Planungsdezernent Frank Herhaus. Das Pilotprojekt ist Teil der Umsetzung des Nahverkehrsplans und von Bedeutung für ein neues Mobilitätskonzept, das der Oberbergische Kreis gemeinsam mit den Kommunen ab dem kommenden Jahr erstellen wird.
Alle Details finden sich im Internet auf der monti-Website unter ovag-monti.de. Darüber hinaus informieren Faltblätter über das Angebot.