Das Leben mit allen Sinnen spüren

(4. Mai 2005) Lions Club Oberberg spendete 4000 Euro an das Johannes- Hospiz. Jetzt wurde ein Snoozle-Wagen für das Ansprechen aller Sinne angeschafft.
Über den Snoozle-Wagen informierte sich Michael Ludwig (l.), der Präsident des Lions Clubs Oberberg. Seinen Einsatz demonstrierten Barbara Schäfer (Mitte) von der Malteser-Hospizgruppe und Hospizleiterin der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Frau Gerlinde Tuzan. Über den Snoozle-Wagen informierte sich Michael Ludwig (l.), der Präsident des Lions Clubs Oberberg. Seinen Einsatz demonstrierten Barbara Schäfer (Mitte) von der Malteser-Hospizgruppe und Hospizleiterin der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Frau Gerlinde Tuzan. "Leben bis zum Schluss bedeutet, dass man sich noch aller seiner Sinne bewusst ist", sagt Gerlinde Tuzan, die Leiterin des Wiehler Johannes-Hospiz. Daher hat das Sterbehaus der Johanniter-Unfall-Hilfe Rhein.-/Oberberg jetzt einen Snoozle-Wagen gekauft, dessen Utensilien das Hören, Riechen, Sehen und Fühlen der Hospiz-Bewohner ansprechen.

Finanziert werden konnte der 2000 Euro teure Wagen dank einer Spende des Lions Clubs Oberberg. Der Club hatte insgesamt 4000 Euro an das Hospiz übergeben. Das Geld war bei Trödelmärkten, so etwa beim Gummersbacher Jahrmarkt, für das Wiehler Sterbehaus gesammelt worden.

Vor Ort informierte sich dann am Dienstag, 25. April, eine 40-köpfige Gruppe des Lions-Clubs über den Einsatz des Snoozle-Wagens. "Wer dauerhaft im Bett liegen muss, und nicht mehr hinaus kommt, verliert seine Wahrnehmungskraft und das Gefühl für den eigenen Körper", erklärte Barbara Schäfer, die Leiterin der im Haus tätigen ambulanten Malteser-Hospizgruppe. Das Zubehör des Wagens führte die Johanniter-Hospizleiterin Tuzan vor: "Mit hochwertigen Ölen und Duftlampen wird zum Beispiel der Geruchssinn angesprochen." Gerade das Riechen rufe im menschlichen Gehirn vielfältige Erinnerungen wach, erläuterte Tuzan.

Mit Hilfe des rollenden Wagens werden außerdem Massagebälle, Lichtspiele, Entspannungsmusik, bunte Tücher, Duftkissen oder klingende Bambusrohre zu den Hospiz-Bewohnern ans Bett gebracht. "Dieses Gerät ist ein Ausdruck dafür, dass es uns im Hospiz um mehr als die medizinische Versorgung der Menschen geht", so Tuzan. Denn im Mittelpunkt der Arbeit stehe die ganzheitliche Begleitung der Sterbenden.

Die Gäste des Lions Clubs nutzten ihren Besuch im Hospiz für einen Rundgang durch das Haus. Außerdem ließen sie sich mit großem Interesse von Barabara Schäfer und Gerlinde Tuzan über die hier geleistete Arbeit informieren.