„Goldener Trog“ wieder erlebbar

(29. April 2022) Engagierte Mitglieder des Wiehler Heimatvereins haben den „Goldenen Trog“ am Wiehler Pfaffenberg jetzt von umgestürzten Bäumen und Wildwuchs befreit. Der gut 1100 Meter lange und 58 Meter tiefe Erzbergwerkstollen lieferte früher Trinkwasser für Wiehl.
Bei der Aktion des Heimatvereins wurde das Mundloch des Stollens wieder freigelegt. Fotos: Heimatverein WiehlBei der Aktion des Heimatvereins wurde das Mundloch des Stollens wieder freigelegt. Fotos: Heimatverein Wiehl Der Bereich um den Stolleneingang wurde im Umkreis von fünf Metern gesäubert. Der Wasserlauf ist nach dieser Aktion wieder gut sichtbar und auch der Weg zum Trog ist inzwischen gefahrlos zu begehen. „Viele Wiehlerinnen und Wiehler wissen um die Bedeutung dieser Wasserstelle im Pfaffenberger Siefen und besuchen regelmäßig den Goldenen Trog. Es gab und gibt auch ,Heinzelmännchen‘, die dort immer mal wieder pflegerisch tätig geworden sind“, sagt der Vorsitzende des Wiehler Heimatvereins Hans-Jörg („Emma“) Stoffel, der jetzt mit zehn Mitgliedern und schwerem Werkzeug auf dem historischen Grund aktiv war.

Diese besondere Wasserstelle unterhalb der Tropfsteinhöhle hat Generationen von Wiehlern mit Trinkwasser versorgt. Das heutige Bodendenkmal blickt auf eine bewegte Geschichte: Ab dem Jahr 1825 wurde in diesem Stollen ca. 1123 Tonnen Eisenstein gefördert. Bis zum Jahr 1922 wechselte die Grube fünfmal den Besitzer. Vom letzten Eigentümer, der „Eisenstein Betzdorf“, erwarb der Aggerverband den stark wasserführenden Bergwerksstollen und baute oberhalb der Öffnung zwei Pumpenhäuser.

So sah der Bereich vor dem Arbeitseinsatz aus.So sah der Bereich vor dem Arbeitseinsatz aus. Bis 1960 diente der Trog der Wassergewinnung und -versorgung der Wiehler Bevölkerung. Eine in die Jahre gekommene Infotafel am Wegrand weist darauf hin. Der Eingang des Goldenen Trogs war einmal durch das Hochwasser-Ereignis am 3. Mai 2001 verschüttet worden und konnte damals mit Hilfe der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden freigelegt und restauriert werden. Der Heimatverein Wiehl will das historische Gelände im Pfaffenberger Siefen jetzt dauerhaft instand halten.

„Der Anfang ist gemacht, aber das Bachbett muss noch tiefer freigelegt werden, um das Gitter am Mundloch wieder montieren zu können“, sagt Stoffel. Die Helfenden sind sich einig: Wenn die Arbeiten fortgeschritten sind, könnte oberhalb des Goldenen Troges eine Ruhebank aufgestellt werden, damit Wanderer und Spaziergänger diesen besonderen Ort besser genießen können. Interessierte erreichen die Stelle vom Reisebus-Parkplatz unterhalb der Tropfsteinhöhle aus über einen etwa 500 Meter langen Wanderweg hangabwärts.