Mehr als 500 Gäste beim Tag der offenen Tür im Johannes-Hospiz

(23. Januar 2005) "Mit diesem großen Interesse hatten wir nicht gerechnet, wir sind einfach überwältigt", freute sich Michael Adomaitis, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe Rhein.-/Oberberg über den großen Andrang beim Tag der offenen Tür im Johannes-Hospiz.
Mehr als 500 Gäste beim Tag der offenen Tür im Johannes-Hospiz

Gäste im AtriumGäste im Atrium Weit über 500 Menschen nutzten am Sonntag die Gelegenheit, das neue Sterbehaus der Johanniter in Wiehl einmal selbst in Augenschein zu nehmen. "Mit diesem großen Interesse hatten wir nicht gerechnet, wir sind einfach überwältigt", freute sich Michael Adomaitis, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe Rhein.-/Oberberg über den großen Andrang beim Tag der offenen Tür im Johannes-Hospiz. Weit über 500 Menschen nutzten am Sonntag die Gelegenheit, das neue Sterbehaus der Johanniter in Wiehl einmal selbst in Augenschein zu nehmen.

"Ein Haus, in dem gestorben wird, schreckt die Menschen ab", dies habe er eigentlich eher vermutet, sagte Adomaitis. Umso mehr war er begeistert von der großen Resonanz: "Es ist sehr schön, dass unser Hospiz von der Bevölkerung so gut angenommen wird." Während der Veranstaltung seien viele Gespräche geführt worden, die Gäste hätten interessiert nachgefragt und von ihren eigenen und bewegenden Erfahrungen mit Sterbenden erzählt. Referent Dr. Franco Rest und Gerlinde TuzanReferent Dr. Franco Rest und Gerlinde Tuzan Ebenfalls gut besucht waren die vier Vorträge beim Tag der offenen Tür. Mehr als 100 Zuhörer verfolgten das Referat "Sterbebegleitung statt Sterbehilfe" von Prof. Franco Rest, dem wissenschaftlichen Direktor der Essener Dietrich-Oppenburg-Akademie für hospizliche Bildung und Kultur.

Der Vortrag über die Patientenverfügung von Dr. Arnd T. May vom Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen fand ebensoviel Interesse.

"Ach, wie flüchtig ist das Menschenleben" sang Ida Lamp, Diplom-Theologin und Hospiz-Seelsorgerin am Franziskus-Hospiz in Hochdahl, ein Lied aus dem 17. Jahrhundert vor. "Ich lebe und weiß nicht wie lang, ich sterbe und weiß nicht wann", zitierte sie anschließend ein Gedicht aus dem 19. Jahrhundert. In früheren Zeiten hätten die Menschen ihr Leben und Sterben in Gottes Hand gelegt, meinte sie. "In unserer heutigen Gesellschafte begegnen wir dem Tod eher mit Hilflosigkeit", bemerkte Lamp. Künstlerisch näherte sich auch Dr. Kristin Kunze aus Nümbrecht als "Sophia Altklug" dem Thema. "Was liegt hinter dem Wald der Wichtigkeit?" hieß ihre Darbietung.

Während der Veranstaltung waren die Ehrenamtlichen der Johanniter-Unfall-Hilfe damit beschäftigt, den Straßenverkehr rund um das Hospiz zu regeln. Per Shuttle fuhren sie unermüdlich die Gäste zwischen dem Parkplatz an der Wiehler Feuerwehr und dem Hospiz hin und her.