
In Abstimmung mit dem Fachbereich 4 Jugend und Soziales des Rathauses entschied sich der Förderverein schnell für zwei Projekte, die nun finanziell unterstützt werden: 5000 Euro gehen über das Jugendamt an die Initiative zur psychologischen Betreuung aus der Ukraine geflüchteter Kinder und Jugendlicher. 2500 Euro erhält die Tafel Oberberg-Süd für ihre Arbeit. „Das ist gerade eine riesen Herausforderung“, berichtete Liane Althoff, gemeinsam mit Peter Reuschel Tafel-Verantwortliche.
Beide waren zur Spendenübergabe ins Rathaus gekommen. „Wir versorgen bei der Tafel gerade doppelt so viele Menschen wie vor dem Ukraine-Krieg“, sagte sie. In Wiehl habe die Tafel mittwochs zwei zusätzliche Termine für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. Liane Althoff berichtete von den gestiegenen Energiepreisen und insgesamt höherem Aufwand: „Wir sind keine staatliche Organisation, daher hilft die Spende ungemein.“
In Sachen Betreuung traumatisierter ukrainischer Kinder und Jugendlicher tragen die 5000 Euro dazu bei, das Angebot auszuweiten. Die Grundlage dazu hatte eine Spende der Firma Kampf in Höhe von 20.000 Euro gelegt. Angesiedelt ist das Projekt bei der Wiehler Sozialraummanagement GmbH, an die das Spendengeld über das Jugendamt fließt. Deren Chef Jörg Decker kam ebenfalls in Begleitung zur Spendenübergabe – mit der Diplom-Psychologin Inna Rybak und Übersetzerin Valeria Schröck. Inna Rybak ist selbst aus der Ukraine geflüchtet. Jetzt steht sie zunächst für ein halbes Jahr jungen Landsleuten zur Seite.

Bürgermeister Ulrich Stücker dankte dem Förderverein für die hilfreichen Spenden und freute sich darüber, dass die Mittel nun so professionell verwendet werden. Im Mai auf die Schirmherrschaft für das Benefizkonzert angesprochen, habe er sofort ja gesagt. „Das war eine fantastische Veranstaltung – sowohl musikalisch als auch mit Blick auf den Zusammenhalt hier in Wiehl“, betonte er. Manfred Noss vom Förderverein bezog die Musiker in den Dank mit ein, die unentgeltlich in der Kirche aufgetreten waren: das Duo Meinschu sowie Manuel Chamorro & Friends.
Andrea Stawinski, Leiterin des Fachbereichs 4, zeigte sich gemeinsam mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt Wiehl, Mina Hunin, erfreut über die schnelle Entscheidung zur Verwendung der Spenden: „Da kam auf wunderbare Weise der Topf zum Deckel.“ Was den Blick in die Zukunft angeht, hofft sie darauf, dass sich aus der Arbeit Inna Rybaks eine Hilfe zur Selbsthilfe entwickelt – wenn die Psychologin wieder in ihre Heimat zurückgekehrt ist.