„Zeit vergeht, Freundschaft bleibt“

(6. Juni 2023) Seit 30 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Wiehl und dem nordfranzösischen Hem. Der große Festabend zum Jubiläum fand am vergangenen Samstag in der Wiehltalhalle statt: mit Grußworten, Musik, Sketch und Tanz.
Nach 30 Jahren die Freundschaft frisch besiegelt: Hems Bürgermeister Francis Vercamer und sein Wiehler Amtskollege Ulrich Stücker unterzeichnen die Urkunden. Anschließend folgt der Eintrag ins Goldene Buch. Dahinter die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine Dr. Ane Schmitter und Maggy Ducoin (v. r.). Fotos: Christian Melzer Nach 30 Jahren die Freundschaft frisch besiegelt: Hems Bürgermeister Francis Vercamer und sein Wiehler Amtskollege Ulrich Stücker unterzeichnen die Urkunden. Anschließend folgt der Eintrag ins Goldene Buch. Dahinter die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine Dr. Ane Schmitter und Maggy Ducoin (v. r.). Fotos: Christian Melzer „Wir feiern Geburtstag – ein schöner Abend unter Freunden“ so brachte es Dr. Ane Schmitter, Vorsitzende des Deutsch-Französischen Partnerschaftsvereins Wiehl-Hem, auf den Punkt. „Die meisten deutsch-französischen Städtepartnerschaften im oberbergischen Kreis feiern ihr 50-jähriges Jubiläum. Aber auch 30 Jahre sind schon eine lange Zeit!“, betonte sie. Mit Blick in die Zukunft werde man Aktivitäten wieder schwungvoll anstoßen.

Verbundenheit und Herzlichkeit zeige, was hier gewachsen sei, so Bürgermeister Ulrich Stücker. Eine tolle Partnerschaft und Beziehung, für die viele Menschen in den vergangenen drei Jahrzehnten viel geleistet hätten. So erinnerte er an die Gründer der Partnerschaft Marianne Stitz, Wilfried Bergerhoff, Denise Houdry und Marguerite Massart sowie Werner Becker-Blonigen, der an diesem Jubiläumsabend dabei war. Seit vielen Jahren finde die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland statt, und das mache diese Städtepartnerschaft zu etwas Besonderem. Städtepartnerschaft sei ein wesentlicher Teil von Völkerverständigung – vor allem für ein friedliches Miteinander und ein vereintes Europa, so Stücker. „Sie können ein Fundament und Garant dafür sein, dass wir weiter in Sicherheit leben können.“ Dabei seien Städtepartnerschaften jedoch keine Selbstläufer.
Der beiderseitige Schüleraustausch war Thema im Sketch der Schülerinnen und Schüler der Stufen 7 und 8 des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums.Der beiderseitige Schüleraustausch war Thema im Sketch der Schülerinnen und Schüler der Stufen 7 und 8 des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums. Deshalb bekundeten Hems Bürgermeister Francis Vercamer und Stücker dies mit der Unterzeichnung einer Urkunde zur Bestätigung der Partnerschaft, danach folgte der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. „Die Zeit vergeht, aber die Freundschaft bleibt und damit die Freundschaft bestehen bleibt, müssen wir sie pflegen und weitergeben“, so Francis Vercamer. Jeden Tag merke man aufs Neue, wie wichtig das Engagement für die Förderung des Ideals von Frieden und Brüderlichkeit über Grenzen hinweg immer noch sei.

Es bleibe noch viel gemeinsam zu tun. „Dazu haben wir den Wunsch und den Willen und ich habe keinen Zweifel, dass es in Wiehl auch so ist“, betonte er. Die französische Komiteevorsitzende Maggy Ducoin bekundete ihre Freude darüber, dass diese Beziehung geknüpft wurde. Es sei viel Zeit und Energie notwendig, dass Städtepartnerschaft wieder neu belebt werde. Das sei eine große Herausforderung. Wichtig dabei sei es unter anderem, sich im Schüleraustausch gegenseitig zu besuchen, zu respektieren und zu schätzen.
Die Bürgermeister waren nicht mit leeren Händen gekommen und tauschten Geschenke aus.Die Bürgermeister waren nicht mit leeren Händen gekommen und tauschten Geschenke aus. Einen solchen beiderseitigen Schüleraustausch spielten Schülerinnen und Schüler der Stufe 7 und 8 des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) auf der Bühne der Wiehltalhalle. Die Gepflogenheiten im anderen Land waren Thema – sei es die deutsche eher distanzierte und die französische mehr herzliche Begrüßung oder das Brechen des Baguettes am Tisch anstatt es in Scheiben zu schneiden. Einiges an Klischees, die in mancher Hinsicht für viele Lacher sorgten, zeigten die über 20 Mitwirkenden mit teilweise noch recht frischen Französisch-Kenntnissen.

In perfektem Englisch kam das Grußwort aus Mossley, der englischen Partnerstadt Hems, vorgetragen von Marla Hermann aus der Stufe 10 des DBG. Weil Mossley in der Nähe der ESC-Stadt Liverpool liegt, gab Stadtratsvorsitzender Frank Travis Wiehl und Hem jeweils „twelve points“, da beide in der Partnerschaft Gewinner seien. Musikalisch umrahmten die Big Band und der DBG-Chor den Abend mit Stücken wie „What a wonderful world“ oder „Au clair de la lune“.
Die Big Band der Schule sorgte für musikalische Glanzpunkte – wie auch der Chor des Gymnasiums.Die Big Band der Schule sorgte für musikalische Glanzpunkte – wie auch der Chor des Gymnasiums. Nach dem offiziellen Teil und dem Anschneiden der Torte zum 30-Jährigen Jubiläum folgte der Tanzabend. Für Service sowie Licht und Ton sorgten am gesamten Festabend Schülerinnen und Schüler des DBG. Am Sonntag standen ein Rundgang durch den fast fertigen neugestalteten Wiehlpark und ein Boule-Wettbewerb auf dem Programm. Das aus Hem angereiste Jugendparlament durfte den Skatepark „Wheelpark“ testen und ein spannendes Handballspiel in der Wiehler Sporthalle anlässlich der deutschen CVJM-Meisterschaft erleben. Im kommenden Jahr wird der 30. Partnerschaftsgeburtstag traditionell noch einmal in Hem gefeiert werden.

Vera Marzinski

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