Vor dem Rathaus machte der Demonstrationszug aus Schülerinnen und Schülern kurz Halt. Foto: Stadt Wiehl
An der Aktion waren Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern beteiligt. Mit dem Umzug wollten sie auf die nötige Baumaßnahme des Gymnasiums aufmerksam machen und die Wiehler Politik auffordern, im Herbst die entsprechenden Entscheidungen zu treffen.
Befürchtungen seitens der Veranstalter, die Baumaßnahme Gymnasium könne angesichts anderer Zukunftsprojekte in den Hintergrund geraten, teilt Bürgermeister Ulrich Stücker nicht: „Der Rat hat dem Thema Gymnasium höchste Priorität eingeräumt und strebt nach einer sehr guten Lösung.“ In der Sondersitzung am 24. Mai 2022 fasste der Stadtrat den Beschluss, den ursprünglichen Siegerentwurf aus dem städtebaulichen Wettbewerb weiterzuverfolgen und zu optimieren. Dieser sieht teilweisen Neubau und Sanierung vor. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob es praktisch und finanziell möglich ist, einen nötigen Interimsbau zu versetzen und in den Schulkomplex zu integrieren.
Seit diesem Beschluss sind mehrere Schritte hin zu dessen Umsetzung erfolgt. So konnten zwei zeitaufwändige EU-weite Ausschreibungsverfahren durchgeführt und im Februar 2023 abgeschlossen werden – das zur Tragwerkplanung und das zur Planung der Technischen Gebäudeausrüstung. Ausgeschrieben wurden zudem die Planungsleistungen in den Bereichen Bauphysik, Brandschutz und Geotechnik; die Aufträge konnten ebenfalls allesamt in den ersten Monaten dieses Jahres erteilt werden.
Im Mai 2023 ist diese erste Leistungsphase abgeschlossen worden. In der jetzt laufenden zweiten Leistungsphase arbeiten die Planer intensiv an der Vorplanung für das Gesamtprojekt. Danach folgen die Abstimmung der Ergebnisse mit der Stadt Wiehl und die Entscheidung über die nächsten Schritte. Diese sollen dann im November 2023 dem Rat zur Entscheidung vorgelegt werden, der die Weichen für das weitere Vorgehen stellt.
Tragende Säule des Gesamtkonzepts soll das pädagogische Konzept einer zeitgemäßen „Cluster-Schule“ bleiben. „Uns muss der Spagat gelingen, eine moderne Schule zu realisieren, ohne dabei die Kosten aus dem Blick zu verlieren“, gibt der Bürgermeister das Ziel vor. Künftige Entscheidungen sind mit Blick auf die stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten zu treffen.
Unabhängig davon wurden immer wieder umfangreiche Investitionen ins Gymnasium getätigt. So ist die naturwissenschaftliche Sammlung komplett erneuert worden, die WLAN-Abdeckung wurde ausgebaut, Toiletten wurden saniert und Klassenräume im Altbau renoviert – die Renovierungen laufen in den Sommerferien weiter. Dies löst jedoch nicht das grundsätzliche Erfordernis, umfassend baulich tätig zu werden.
