Vertreterinnen und Vertreter von Stadt Wiehl und Feuerwehr dankten André Kolpe (r.) für seine Unterstützung beim Finden des Ausweichquartiers. Fotos: Stadt Wiehl
Das eigentliche Feuerwehrgerätehaus an der Fritz-Kotz-Straße im Bomiger Gewerbegebiet wird derzeit umgebaut und erweitert. Damit sich dort Feuerwehr und Baufirmen nicht gegenseitig in die Quere kommen, hat die Einheit für die Zeit der Bauarbeiten ein neues Domizil bezogen – nur einen Katzensprung entfernt vom angestammten Standort. Auf dem Gelände der Firma Kabe stand ein Gebäudeteil zur Verfügung, der sanitäre Einrichtungen, Umkleidemöglichkeiten und einen Schulungsraum bot. „Es ist hier zwar nicht alles so wie gewohnt, aber absolut akzeptabel“, sagt Einheitsführer Sebastian Fritz: „Die Einsatzbereitschaft ist gewährleistet.“
Dies war bereits kurz nach dem reibungslos verlaufenen Umzug an die Werner-von-Siemens-Straße 1 der Fall: Keine 24 Stunden später rückten die Wehrleute zum ersten Einsatz aus. „Alle haben das neue Haus gefunden“, scherzt Fritz. Zu rund 60 Einsätzen pro Jahr wird der Löschzug gerufen. „Die Einheit hat ein großes Gebiet zu sichern“, so Wiehls Feuerwehrchef Jens Schmidt, „dazu gehört auch der Abschnitt der Autobahn A4. Das lässt sich mit einem Baustellenbetrieb nicht vereinbaren.“ Damit keine Fahrzeuge die Ein- und Ausfahrt der Feuerwehr behindern, gilt in dem Bereich derzeit ein absolutes Halteverbot.
Dass eine zügige und ortsnahe Lösung für das Ausweichquartier gefunden werden konnte, ist Kabe-Geschäftsführer André Kolpe und seinen Prokuristen Bernd Hahne und Dietmar Simon zu verdanken. Das Gebäude in ihrem kleinen Gewerbepark war zur Zeit ohne Nutzung und ließ sich für die Feuerwehr schnell herrichten. „Wenn man sich gegenseitig helfen kann, sollte man das auch machen“, betont André Kolpe, dessen Vater kürzlich für 60 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr geehrt worden war. „Jeder ist froh und dankbar, dass wir die Feuerwehr haben“, so der Firmenchef, der von allen Seiten Dankesworte entgegennehmen konnte.
Die beiden gemieteten Hallen für die Fahrzeuge der Einheit standen innerhalb eines Monats.
Lediglich für die fünf Fahrzeuge der Einheit musste zusätzlich eine Unterstellmöglichkeit geschaffen werden. Sie besteht aus zwei Hallen, 100 und 150 Quadratmeter groß. Innerhalb eines Monats waren der Baugrund vorbereitet und die Hallen errichtet. Wenn sie mit Fertigstellung des Feuerwehrhauses nicht mehr benötigt werden, kommen die Gebäude woanders zum Einsatz. Kosten von 130.000 Euro waren für Bau und Miete fällig. „Das kommt insgesamt günstiger, da durch die Auslagerung der Wehr die Bauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus zügiger fertiggestellt werden können“, bilanziert Andreas Zurek, Leiter des Fachbereichs Hochbau der Stadt.
Bürgermeister Ulrich Stücker dankte André Kolpe für sein Entgegenkommen und betonte: „Investitionen in die Feuerwehr sind gute Investitionen in die Zukunft.“ In der Baumaßnahme samt Interimslösung sieht er „einen Ausdruck der Wertschätzung dem Ehrenamt bei der Feuerwehr gegenüber, das man nicht hoch genug einschätzen kann“. In den Umbau und die Erweiterung der Feuerwache Bomig investiert die Stadt rund vier Millionen Euro. Bis Mitte des nächsten Jahres soll das Projekt abgeschlossen sein – und die Interimslösung Vergangenheit.