Einen Feuerkorb hatte Steffen Kinzl vom Löschzug Dollenchen (2. v. r.) als Gastgeschenk dabei; Bürgermeister Ulrich Stücker, Wiehls Feuerwehrchef Jens Schmidt und Einheitsführer Sebastian Fritz (v. l.) freuten sich. Fotos: Christian Melzer
Zu 60 Prozent steht der Rohbau, der nahtlos an das bestehende Gebäude anschließt. Die Erdarbeiten sind beendet, 2200 Kubikmeter wurden bewegt, rund 300 Kubikmeter Beton gegossen. An einem Kran schwebte der Richtkranz über der Baustelle. Bürgermeister Ulrich Stücker dankte bei dem kleinen Festakt am vergangenen Samstag allen, die bislang am Bau beteiligt waren. „Eine Investition von rund vier Millionen Euro ist nicht selbstverständlich“, bemerkte er mit Blick auf die Gesamtkosten und die Entscheidung des Stadtrats, die Mittel freizugeben: „Das zeigt die Wertschätzung und die Bedeutung der Feuerwehr.“
Wiehls Feuerwehrchef Jens Schmidt erläuterte die Notwendigkeit eines größeren Hauses am Standort Bomig. „Wir haben viele Kameradinnen und Kameraden in der Einheit dazugewonnen und mehr Einsatzkräfte bedeuten auch mehr Fahrzeuge und gute Einsatzzeiten“, so Schmidt. Zudem wies er darauf hin, dass mit neuen Katastrophenszenarien die Feuerwehr mehr Dinge vorhalten muss – nicht nur eine Vielzahl an Geräten, sondern beispielsweise auch Kraftstoffe.
Am Kran schwebte der Richtkranz über der Baustelle.
Einheitsführer Sebastian Fritz dankte Rat und Verwaltung für die Realisierung des Projekts und die Schaffung des Übergangsquartiers ganz in der Nähe. Dass es sich um einen „modernen und innovativen Bau“ handelt, wie es der Bürgermeister formulierte, unterstrich auch Fritz: „Wir haben sogar Remote-Arbeitsplätze im Haus, was für die Sicherheit bei Tagesalarmen einen enormen Fortschritt bedeutet.“ Feuerwehrkräfte können also Räume in der Wache als Home-Office-Arbeitsplätze nutzen und sind im Alarmfall sofort zur Stelle.
Das Richtfest bot auch Gelegenheit, auf eine weitere Funktion des „Feuerwehrhauses der Zukunft“ hinzuweisen: Zum Mitfeiern waren ebenso die Menschen aus Bomig eingeladen. „Eine Öffnung zum Dorf würde uns sehr freuen“, blickte Sebastian Fritz auf neue Möglichkeiten der Begegnung: die u. a. Voraussetzung einer Förderung durch das Land NRW in Höhe von 250.000 Euro gewesen sind.
An dem Fest und der anschließenden 80er/90er-Jahre-Party nahmen auch 22 Kameraden des Partner-Löschzugs aus dem brandenburgischen Dollenchen teil. 2018 hatten die Bomiger den Ort in der Niederlausitz besucht, der Gegenbesuch musste coronabedingt ausfallen. Steffen Kinzl vom befreundeten Löschzug hatte als Gastgeschenk einen Feuerkorb dabei – an dem die Jahreszahl 1991 verewigt war: der Beginn der Partnerschaft.
Einheitsführer Sebastian Fritz führte über die Baustelle.
Die Gäste aus Dollenchen brachten bei der Gelegenheit ihren Sprechchor zum Besten: „Ist das Leben noch so schwer, Feuerwehr bleibt Feuerwehr“. Wie die Bomiger Wehr der Zukunft aussehen wird, erläuterte Sebastian Fritz bei einer Führung über die Baustelle. Sämtliche Arbeiten liegen im Plan, sodass alle Beteiligten davon ausgehen, dass die Einheit Bomig Mitte 2024 ihr neues Domizil beziehen kann.
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