Die Kampf-Geschäftsführung mit Rike Johnsen (5. v. l.) und Markus Vollmer sowie Bürgermeister Ulrich Stücker übergaben symbolisch den Schlüssel der neuen Wache an Standortleiter Patrick Noß und Wiehls Feuerwehrchef Jens Schmidt (Bildmitte v. l.). Foto: Stadt Wiehl
Seit Oktober fährt die Feuerwehr vom „Tagesalarmstandort Mühlen“ aus Einsätze und unterstützt so die Einheit Bielstein/Weiershagen. Besonders bei Unglücksfällen im Bechtal sind die Kräfte nun tagsüber schneller an Ort und Stelle. Besetzt ist die Wache während der regulären Arbeitszeiten bei Kampf: von 7:00 bis 17:00 Uhr. Derzeit arbeiten 21 aktive Feuerwehrleute bei dem Unternehmen, darunter drei Frauen. Sie alle zählen zu den sogenannten „Tagesalarmern“, die an ihren Arbeitsplätzen zum Dienst gerufen werden.
Elf von ihnen gehören der Freiwilligen Feuerwehr Wiehl an, bei den weiteren zehn handelt es sich um Feuerwehrleute aus der Kampf-Belegschaft, die außerhalb Wiehls wohnen. Diese kommen aus den Gemeinden Nümbrecht, Reichshof, Overath und Lohmar. Sollte es während der Arbeitszeit einen Alarm geben, rücken sie gemeinsam mit den Wiehlern aus – inzwischen bereits fünfmal.
„Wir haben dieses Projekt gern mit ermöglicht“, sagte Kampf-Geschäftsführer Markus Vollmer, „wir wollten einen Beitrag leisten zur Verbesserung der Notfallinfrastruktur in Wiehl.“ Das gelungene Vorhaben bezeichnete er als ein Zeichen für die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Einen besonderen Dank sprach er den Feuerwehrleuten in der Belegschaft aus: „Ihr macht einen tollen Job, danke, dass ihr für uns da seid.“
Bürgermeister Ulrich Stücker schloss sich dem Dank an alle Beteiligten an und betonte die auch kreisweit ungewöhnliche Konstellation, dass die Kommune auf der Fläche eines Unternehmens eine vollwertige Feuerwache errichten konnte. „Ich bin froh, dass wir mit der Firma Kampf einen verlässlichen Partner an unserer Seite haben“, so der Bürgermeister, „dieses Engagement dient der Sicherheit der Menschen.“ Allen Feuerwehrkräften dankte er für ihren ehrenamtlichen Einsatz: „Wir wissen alle, was wir an Ihnen haben.“
Wiehls Feuerwehrchef Jens Schmidt blickte zehn Jahre zurück, als erste Überlegungen angestellt wurden, in kleinem Rahmen die Wehr auf dem Firmengelände zu stationieren. Dass letztlich eine ausgewachsene Feuerwache entstanden ist, bezeichnete er als „supertolle Entwicklung“: „Von hier aus kann jetzt in Gruppenstärke ausgerückt werden.“ Ebenso wie Standortleiter Patrick Noß wies Schmidt auf den interkommunalen Aspekt hin – nicht nur die Einheit Bielstein wird von Mühlen aus unterstützt, auch der Löschzug Marienberghausen in der Nachbargemeine Nümbrecht erhält künftig Verstärkung vom Kampf-Gelände aus.
Die Stadt Wiehl hat in ihren siebten Feuerwehr-Standort rund 900.000 Euro investiert. Bürgermeister Ulrich Stücker wies auch mit Blick auf das Vier-Millionen-Invest an der Feuerwache Bomig auf die grundsätzliche Bereitschaft der Politik hin, die Wehr zu unterstützen: „Es ist nicht selbstverständlich, dass der Rat der Stadt uneingeschränkt Mittel für die Feuerwehr bereitstellt.“ Der Bau der Wache in Mühlen wurde im im September 2023 abgeschlossen. Stationiert sind dort ein Löschgruppenfahrzeug und ein Einsatzwagen.