Mit „Der zerbrochne Krug“ eröffnet das Schau-Spiel-Studio Oberberg das neue Jahr. Symbolfoto: Yaroslav Kryuchka
Die Uraufführung von Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochne Krug“, die unter der Leitung von Johann Wolfgang Goethe 1808 am Hoftheater in Weimar stattfand, wurde zu einem Misserfolg; erst von 1820 an eroberte das Stück die Bühnen. Es ist das Lustspiel vom Dorfrichter Adam, der gezwungen wird, über seine eigenen Verfehlungen zu Gericht zu sitzen.
Der Dorfrichter Adam hat just an dem Tag, an dem die Gerichtsrätin Walter die ordnungsgemäße Führung seiner Gerichtsstube prüfen möchte, über einen höchst eigentümlichen Fall zu richten. Frau Marthe klagt an, ein nächtlicher Besucher ihrer Tochter habe ihr, vor der Entdeckung fliehend, einen unersetzlichen Krug zerschlagen. Richter Adam jedoch, der, sichtlich derangiert von einem nächtlichen Abenteuer, seine Pflichten mehr schlecht als recht versieht, verstrickt sich immer tiefer in diesen Fall.
Das Stück lebt von seinen raschen Dialogen und prallen Charakteren, allen voran dem Dorfrichter selbst. Nur Kleists Humor, sein Sprachwitz und der versöhnliche Schluss des Stücks verhindern, dass aus dem Komödienstoff eine Tragödie wird, denn letztlich handelt das Stück von Vertrauen und Vertrauensmissbrauch. Zu dieser Komödie wurde Kleist durch einen Kupferstich nach einem Gemälde des Franzosen Debucourt angeregt. „Der zerbrochne Krug" ist ein Meisterwerk des Lustspiels und gehört zu den meistgespielten Stücken auf deutschsprachigen Bühnen.
Es spielen: Angela Harrock (Gerichtsrätin Walter), Michael Albrecht (Dorfrichter Adam), Colin Knura (Schreiber Licht), Silke Thierbach (Frau Marthe Rull), Anna Franziska Pflitsch (Eve, ihre Tochter), Thomas Knura (Veit Tümpel, ein Bauer), Fabian Beer (Ruprecht, sein Sohn), Gabi Bülter (Frau Brigitte), Michael Ludwig (Bedienter), Gesa Dittmann (Lise, erste Magd), Daniela Kuhn-Berger (Grete, zweite Magd)
Zwei weitere Stücke stehen im ersten Halbjahr 24 auf dem Programm des Schau-Spiel-Studios Oberberg: „Kriminelle Senioren“, eine Kriminalkomödie von Walter G. Pfaus (Premiere am 8. März) und „Gut gegen Nordwind“ nach dem Roman von Daniel Glattauer (Premiere am 19. April). Details zu allen Produktionen und zu Tickets finden sich auf der Website.
