Zusammen is(s)t man weniger allein

(9. April 2024) Verwitwete Männer, die gemeinsam kochen und über ihre Trauer sprechen können: Ein solches Angebot startet am 23. April 2024 neu in der Johanniter-Tagespflege Wiehl.
Das Johannes-Hospiz Oberberg, das Malteser TrauerZentrumOberberg sowie die Johannes-Hospiz-Oberberg-Stiftung laden einmal im Monat Witwer nach Wiehl ein. Foto: Hospiz-StiftungDas Johannes-Hospiz Oberberg, das Malteser TrauerZentrumOberberg sowie die Johannes-Hospiz-Oberberg-Stiftung laden einmal im Monat Witwer nach Wiehl ein. Foto: Hospiz-Stiftung Das Angebot steht unter dem Motto „Zusammen is(s)t man weniger allein“. Initiiert haben es das Johannes-Hospiz Oberberg, das Malteser TrauerZentrumOberberg sowie die Johannes-Hospiz-Oberberg-Stiftung. Zielgruppe sind verwitwete Männer, die beim gemeinsamen Kochen und anschließenden Essen in geschütztem Rahmen nicht nur neue Fähigkeiten entwickeln, sondern sich auch über ihre Trauer austauschen können. Unterstützt werden sie dabei durch die Trauerbegleiterin Sandra Schumann sowie durch Trauerbegleiter Wolf Lauer, die beide ehrenamtlich in der ambulanten Trauerbegleitung der Malteser tätig sind.

Evelin Bottenberg, Koordinatorin im Wiehler TrauerZentrumOberberg der Malteser, berichtet: „Der Verlust des Partners bzw. der Partnerin bringt für viele Witwer ganz neue Herausforderungen mit sich. Um hier zu unterstützen, vielleicht sogar Freundschaften zu initiieren, haben wir das Angebot auf den Weg gebracht.“ Häufig erwarte das Umfeld, dass Trauernde sich zügig in ihrem nun vollkommen veränderten Leben zurechtfinden, damit umgehen lernen, Rollen einzunehmen, die vorher vielleicht die Partnerin oder der Partner ausgefüllt haben. Trauer brauche aber individuell Raum und Zeit, und das könne von anderen Betroffenen eher nachempfunden werden, hebt die Koordinatorin hervor.

Zeitgleich, so erläutert Evelin Bottenberg, hätten Ute Schumacher, Fachbereichsleiterin Soziale Dienste im Johanniter-Regionalverband Rhein.-/Oberberg, und Trauerbegleiterin Sandra Schumann die Idee zum Kochen für Witwer gehabt. Eine Idee, die dann in der Küche der Johanniter-Tagespflege Wiehl auch schnell einen Ort fand. Dort soll nun jeweils am dritten Dienstag des Monats ab 18:00 Uhr unter Anleitung von Koch Volker Hüttig geschnibbelt, gebraten und gekocht werden. Dass alles, was im Rahmen der Abende besprochen wird, der Schweigepflicht unterliegt, sei selbstverständlich, betont Trauerbegleiter Wolf Lauer. Und Volker Hüttig kündigt an, dass die Teilnehmer natürlich kulinarische Wünsche äußern dürfen.

Der Kostenbeitrag liegt bei fünf Euro. Alles, was darüber hinausgeht, so erklärt Harald Herhaus von der Johannes-Hospiz-Oberberg-Stiftung, werde durch die Stiftung finanziert. Er empfinde die Idee als großartig und ist überzeugt: „Trauerarbeit ist auch für Männer richtig und wichtig.“ Acht Plätze wird es geben, eine verbindliche Anmeldung ist erbeten: Tel. 02262 692241 oder E-Mail an [email protected]. Der erste Abend findet statt am Dienstag, 23. April 2024, ab 18:00 Uhr, in der Johanniter-Tagespflege, Homburger Straße 7, 51674 Wiehl.