„Es sind Zwillinge!“

(9. Februar 2019) Die Schwestern Regina und Kristina Hergert aus Vollmerhausen leisten ihren Freiwilligendienst beim Fahrdienst der Johanniter in Wiehl.
Als Kristina Hergert neulich das Fahrzeug nicht vollkommen exakt vor der Patientenaufnahme einer Klinik abgestellt hatte, meinte deren Mitarbeiter: „Du weißt doch, wie das geht. Du parkst doch sonst auch immer weiter vorne!“ Die 22-jährige Freiwilligendienstlerin vom Johanniter-Fahrdienst in Wiehl hat das aber relativ schnell aufklären können: „Es ist meine erste Fahrt, bei den anderen haben sie meine Zwillingsschwester gesehen.“

Seit vergangenem Dezember leistet Kristina Hergert ihren Bundesfreiwilligendienst im Johanniter-Regionalverband Rhein.-/Oberberg, ihre Zwillingsschwester Regina begann damit im August 2017. „Regina hat mich überzeugt“, sagt Kristina Hergert. Denn die hatte ihr viel und begeistert von ihrem Dienst erzählt, sodass sich Kristina Hergert entschied, ebenfalls in Wiehl anzufangen.

Besonders beeindruckt hatten Regina Hergert die Touren mit den Menschen, die im Johannes-Hospiz der Johanniter in Wiehl leben. „Eine Frau habe ich zwei Mal zu einem Ausflug an die Nordsee gefahren“, berichtet die Freiwilligendienstlerin. „Es hat mich sehr beeindruckt, dass so etwas ermöglicht werden kann.“ Und es sei sehr schön, wenn man mithelfen könne, Menschen solche letzten Wünsche zu erfüllen.

Bevor nun Regina Hergert ihr Studium der Sozialen Arbeit aufgenommen hat, waren die Schwestern aus dem Ort Vollmerhausen in Gummersbacher eine Zeit lang gemeinsam im Dienst. Für die Johanniter fahren und fuhren sie Menschen zu Kliniken, zur Tagespflege, zu Arztbesuchen oder Therapieanwendungen. Und wenn sie das bei einer Fahrt gemeinsam machten, haben sie manchmal auch für Aufsehen gesorgt: „Es sind Zwillinge!“, meinte so etwa eine Pflegerin erstaunt und rief sofort ihre Kolleginnen und Kollegen herbei, die sich die beiden Schwestern anschauen sollten.

Menschen zu begegnen, die unheilbar oder dementiell erkrankt sind, das war für beide Freiwilligendienstlerinnen neu. „Man wird aber nicht ins kalte Wasser geschmissen“, meint Kristina Hergert. Denn sie werde wie alle Freiwilligendienstler nicht nur bei Schulungen darauf vorbereit, sondern auch bei einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und Betreuungsassistentin. Und es sei gut, dass es nicht bei der Theorie bleibe, ergänzt Regina Hergert. „Denn ich erlebte im Dienst, wie sich Erkrankungen auf das Leben auswirken und entwickelte für die betroffenen Menschen viel mehr Verständnis.“

Und wie ist das mit dem Verstehen der Geschwister untereinander? „Wir haben die gleichen Interessen, einen gemeinsamen Freundeskreis und werden meist miteinander verglichen“, meint Regina Hergert. Das sei toll, biete aber auch viel Konfliktpotential. „Doch wenn wir uns streiten, ist das meist nach zwei Minuten schon wieder erledigt“, ergänzt ihre Schwester Kristina.

Wer sich auch gerne bei einem Freiwilligendienst bei den Johannitern engagieren möchte, kann sich gerne an die verantwortliche Mitarbeiterin Sabine Wilhelm melden unter [email protected].