Friedensspaziergang im Wiehler Park und Ostermarsch in Gummersbach

(13. April 2006) Die Wiehler Autorin Monika Höhn möchte Mut machen
Vielleicht sind Sie auch dabei, wie wir beide - mein Mann und ich - wenn Oberberger und Oberbergerinnen am Ostermontag für den Frieden auf die Straße gehen.

Wir werden unsere Meinungsknöpfe tragen mit der Aufschrift "Christen für die Abrüstung - Keine Atomraketen". Picassos Bild von dem Mädchen mit der Taube ist darauf zu sehen. Der Button ist mehr als 20 Jahre alt. Ist der Ostermarsch für den Frieden vielleicht längst überholt und verjährt? Wohnten unsere drei Enkel in der Nähe, dann würden wir mit ihnen einen Spaziergang durch den Wiehler Freizeitpark machen und würden ihnen den dicken Grauwackestein mit der Metalltafel zeigen: Nie wieder Krieg! Wir haben diesen Stein vor genau 20 Jahren gemeinsam mit vielen Oberbergerinnen aus der Friedensbewegung dorthin gesetzt.

Wir könnten unseren Enkeln davon erzählen, wie wir damals als "Friedensspinner" belächelt und in anonymen Anrufen beschimpft worden sind. Als ob es heute noch Kriege geben würde.

Wir haben die Bilder vom Friedens-Denkstein - beschmiert mit Hammer und Sichel und auch einmal mit einem Judenstern - aufbewahrt. Einmal wurde die Platte aus der Verankerung gerissen und in die Wiehl geworfen. Wir haben sie wiedergefunden und erneut angebracht. Die kleine Birke neben dem Stein wurde abgesägt, wir haben eine neue gepflanzt. Sie ist mit der Zeit zu einem stattlichen Baum geworden.

Nie wieder KriegNie wieder Krieg Wir werden beharrlich auch weiterhin mit unserer blauen Friedenstaube auf weißem Grund an unserem Auto durch die oberbergische Landschaft fahren und auf manches Kopfschütteln stoßen. Das können wir gut ertragen. Und wenn wir mit Menschen darüber ins Gespräch kommen, werden wir auf die Perversion von Kriegen im Atomzeitalter hinweisen. Kriege können politische und soziale Probleme nicht lösen, das zeigt sich aktuell im Irak, aber auch in Afghanistan. Und kein Krieg kann - aus meiner persönlichen christlichen Sicht - gerechtfertigt sein - und nicht im Dienst eines vermeintlich "gerechten" Anliegens.

Brot und Gerechtigkeit, das ist es, was Menschen brauchen. Während mehrere hundert Milliarden weltweit für Rüstung und Militär ausgegeben werden, weisen die Entwicklungshilfe-Etats noch immer kosmetisch kleine Summen aus. Das halte ich angesichts der Menschen, die Tag für Tag weltweit aus Armut sterben, für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, die beendet werden muss.

Die Ursachen von Terrorismus, Gewalt und ungleicher Verteilung müssen beseitigt werden. Hier bei uns und in Europa, aber vor allem in den "unterentwickelten" Ländern unserer Welt. Auch in dem Land, das mir besonders am Herzen liegt - Nicaragua, dem zweitärmsten Land Mittelamerikas, in dem wir mit vielen Oberbergerinnen und Oberbergern seit 13 Jahren arbeiten.

Vielleicht treffen wir uns ja in Gummersbach beim Ostermarsch am Ostermontag beim Spaziergang im Wiehler Park?!

Monika Höhn