Kultur für Kids: Rico, Oscar und die Tieferschatten

(13.03.2019) 16:00 Uhr

Berlin, Kreuzberg: Alles beginnt mit einer Nudel. Die liegt eines Tages einfach so auf dem Gehweg vor Ricos Haus. Und plötzlich taucht da Oskar auf, ein kleiner Junge mit einem Helm auf dem Kopf. Was versteckt Fitzke in seiner Wohnung - und: Wer ist der Bühl? Der Aldi-Erpresser hat schon wieder ein Kind entführt. Die Bingokugeln in Ricos Kopf beginnen zu rotieren...
Klingt wie ein Krimi? Ist auch einer. - Und die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft, die auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wird.
ein Stück von: Felicitas Loewe nach dem Buch von Andreas Steinhöfel
Bearbeitung und Musik:Kian Pourian und Suse Wessel
Ausstattung: Fabian Wessel und Corinna Schmelter-Pourian
Regie und Spiel: Kian Pourian und Suse Wessel
ca. 75 Min.
ab 9 Jahren
Die Buchvorlage:
Der Eine ein ADS-geplagter Förderschüler, der Andere ein hochbegabter Soziopath. Einzelkinder sind sie beide. Des Einen Mutter arbeitet nachts in einem Club (man weiß nicht: ist sie so eine oder steht sie tatsächlich nur hinter der Bar), der Vater ist tot. Des Anderen Vater ist schon lange arbeitslos, die Mutter abgehauen irgendwann.
Steinhöfel lässt in seinem Roman die LeserInnen durch Ricos Augen in die Welt schauen: was um ihn herum geschieht, in dem Mietshaus im Kiez, auf der Straße, aber auch in Ricos Kopf, wenn mal wieder alles durcheinander geht. Wir lernen, wie Rico zurecht kommt zwischen Förderzentrum und zu Hause, in einem Millieu, das Steinhöfel mit genau, komisch und liebevoll geschilderten Charakteren bevölkert und plastisch zum Leben erweckt.
Inszenierungsinfo:
Die Inszenierung möchte - wie Steinhöfels Buch - Mut machen, das eigene Anderssein als Stärke zu begreifen - egal, was die anderen sagen: Die große Mitte der Angepassten, Stromlinienförmigen ist grau. Am Rand sitzen die Paradiesvögel. Und wenn die sich finden, wird es auch bei ihnen warm und sicher.
Ricos Welt wird nicht durch Ritalin und sozialpädagogische Sonderprogramme in das, was die Anderen für Ordnung halten, gebracht. Sie bleibt wie sie ist: mit ihren eigenen Farben, ihrer Fröhlichkeit, Verrücktheit und Empfindsamkeit - aber auch mit ihren tief empfundenen Mängeln und Traurigkeiten.
Die Figuren bleiben wie sie sind und wer sie sind. Was am Ende der Geschichte anders ist, sind vor allem die Beziehungen der Menschen:
Ein Stück Vereinzelung und Einsamkeit ist überwunden, eine Insel der Freundschaft und des Vertrauens ist gewonnen - und ein echter Kriminalfall gelöst

Veranstaltungsort: Burg Bielstein
Veranstalter: Kulturkreis Wiehl e.V.
Kontakt: 02262/ 99285, wiehlticket[ät]wiehl.de

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