Partnerstadt Crimmitschau

Die historisch belegten Anfänge der Stadt Crimmitschau führen ins 12. Jahrhundert zurück. Etwa 1120 wurde dort die erste deutsche Ritterburg errichtet. Bereits um 1212 gründeten Kaufleute die Marktsiedlung "Crematzowe", welche sich im Laufe einer bewegten Geschichte über vielfältige Schreibweisen bis zum heutigen Crimmitschau entwickelte. Crimmitschau wurde schon früh zum Gewerbe- und Handelszentrum für den Nahmarkt.

Am 4. Juni 1414 - also vor rund 850 Jahren - verlieh der Wettinische Markgraf Wilhelm II (der Reiche) der Stadt das "Schmöllner Stadtrecht". Damit wurde der damaligen Anfrage des Crimmitschauer Rates nach der Verleihung des Stadtrechtes und des Weichbildes stattgegeben und die Stadt hatte gleiche Rechte und Privilegien wie Handelsplätze und Städte der Umgebung.

Die Stadt war von einer Mauer mit 3 Toren umgeben - dem Oberen oder Zwikschen Tor, dem Niederen oder Schmöllschen Tor und dem Wasser- oder Tränktor (gebaut um 1350). Die Bürger bezogen ihren Unterhalt aus Ackerbau und handwerklichen Gewerben. Schon damals herrschte die Tuchproduktion vor. Mit seinem Wirken legte David Friedrich Oehler (1725 - 1797) den Grundstein dafür, dass die Stadt Crimmitschau sich schließlich einen Namen als führende Textilmetropole Sachsens machte. Crimmitschau entwickelte sich zu einer ausgeprägten Fabrikstadt, zu einem Eckpunkt des "Textildreiecks" Crimmitschau - Meerane - Glauchau. In den Jahren 1903/04 streikten rund 9.000 Textilarbeiter um den 10-Std.-Tag und höhere Löhne. Die Tuchproduktion spielte bis zur politischen Wende im Jahr 1989 eine maßgebliche Rolle für die wirtschaftliche Struktur und Entwicklung in der Stadt überhaupt und war damit Erwerbungsgrundlage für Tausende Crimmitschauer.

Nach dem Wirtschaftlichen Zusammenbruch folgte ein Neubeginn, ein überaus schmerzlicher Strukturwandel und zugleich eine bedeutende Zeit der Erneuerung. Im konstruktiven Zusammenwirken der klein- und mittelständischen Unternehmerschaft, der Investoren und Bauherren mit der Verwaltung gelang es, die Stadt mit neuem Leben zu erfüllen. Crimmitschau ist heute ein aufstrebender Wirtschaftsstandort, wobei ein gesunder Branchenmix zu verzeichnen ist und das Dienstleistungsgewerbe sowie das Handwerk führende Positionen einnehmen. Das ca. 70 Hektar große Gewerbe-, Industrie- und Sondergebiet ist inzwischen zu ca. 85 % belegt, so dass im Interesse weiterer Ansiedlungen schon lange über neue Erschließungsmöglichkeiten nachgedacht wird.

Auch das Stadtzentrum präsentiert sich heute mit einem attraktiven Erscheinungsbild, wobei der Erhaltung der historisch wertvollen Bausubstanz stets außerordentliche Bedeutung beigemessen wird. Neue Wohn- und Geschäftshäuser konnten harmonisch in die vorhandene oftmals denkmalgeschützte Bebauung integriert werden. Der großzügig gestaltete Marktplatz und die sich anschließende Fußgängerzone mit modernen Geschäften, Cafes und Restaurants lädt ein zum Bummeln, Shopping und Verweilen. Eine beachtliche Anzahl ehemaliger Industriebrachen wurden im Stadtgebiet saniert und für Wohn- oder gewerbliche Zwecke umgenutzt. Aber auch in den Randbereichen der Stadt zeugen immer mehr helle gepflegte Fassaden von den intensiven Sanierungsbemühungen ihrer Eigentümer.

Nicht unerwähnt bleiben sollten die enormen Investitionen in die städtische Infrastruktur, angefangen vom Straßenbau, über die Schulen, Kindertagesstätten, Kultureinrichtungen der Stadt und vieles mehr. Für bauwillige Einwohner oder Neubürger stehen interessante Eigenheimbauplätze zur Verfügung. Crimmitschau hat sich "herausgemacht"! Aus der einstmals grauen Textilarbeiterstadt ist eine freundliche, liebenswerte Stadt zum Wohlfühlen geworden. Dazu trägt auch ein vielfältiges Kultur-, Sport- und Freizeitangebot bei, welches die Stadt über ihre Grenzen hinaus bekannt macht. So das städtische Theater mit seinem vielseitigen Angebot von Konzert bis Kabarett, niveauvolle Sportstätten für alle Jahreszeiten, vom Erlebnisbad bis zum Eissport, und nicht zu vergessen die zahlreichen traditionellen und weit über die Stadt hinaus beliebten Stadtfeste. Mit dem Westsächsischen Textilmuseum und dem überregional bekannten Agrar- und Freilichtmuseum Schloss Blankenhain hat die Stadt weitere Anziehungspunkte. Nicht umsonst hat sich Crimmitschau auch in Tourismuskreisen zunehmend etabliert. Die Vorzüge der städtischen Angebote sind, kombiniert mit den Reizen unserer ländlichen Ortsteile, ein sicheres Potential für die gezielte Weiterentwicklung des sanften Tourismus. Trotzdem es für die Stadt noch viele Aufgaben und Visionen gibt, ist der Stolz auf das bisher Erreichte berechtigt und vermittelt Motivation den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Neben dem städtischen Kernbereich erfährt Crimmitschau eine charakteristische Prägung und beachtliche Flächenausdehnung durch die zugehörigen weitestgehend ländlich geprägten Ortsteile und Ortschaften, die die Stadt fast ringartig umgeben.

Homepage: www.crimmitschau.de

Nachrichtenarchiv